Schuldnerberater kritisieren Banken

Es gibt immer mehr Schuldner, die keinen Job haben. Sie können damit auch nicht in Privatkonkurs gehen, um ihre Schulden zu reduzieren. Schuldnerberater fordern eine Reform des Privatinsolvenzrechts von Banken und Kreditschützern.

Seit dem Vorjahr bildeten erstmals arbeitslose Menschen die größte Gruppe der Hilfesuchenden in der Schuldenberatung. Sie überrundeten damit die Zahl jener die noch Arbeit haben und daher ihre Schulden per Privatkonkurs abbauen können, sagte Peter Niederreiter von der Salzburger Schuldenberatung. Wer beispielsweise einen Kredit aufgenommen hat und danach seine Arbeit verliert, habe oft größte Probleme die vorgeschriebene Zehn-Prozent-Quote für einen Privatkonkurs zu erreichen.

60.000 Schuldner österreichweit in Beratung

Österreichweit sind derzeit 60.000 schwer verschuldete Menschen in Beratung, gut ein Drittel davon kann sich einen Privatkonkurs aber nicht leisten. Diese Menschen hätten keine Aussicht ihre Schulden jemals abzubauen, sagte Niederreiter. Mehr dazu auch in: Jobverlust Hauptgrund für Schulden (news.ORF.at; 4.5.2016)

Anpassung an europäische Standards

Die österreichischen Schuldnerberater verlangen daher jetzt eine Reform des Privatinsolvenzrechts und eine Anpassung an europäische Standards ohne Mindestquote und Mindestverfahrensdauer, sagte Clemens Mitterlehner vom Dachverband der heimischen Schuldnerberatungsstellen.