Erster Prozess gegen Terrorverdächtigen

Am 6. Juni wird dem ersten der sechs in der Justizanstalt in Puch-Urstein (Tennengau) inhaftierten Terrorverdächtigen der Prozess gemacht. Das hat die Staatsanwaltschaft bekanntgegeben.

Der 28-jährige Syrer soll für die Al-Nusra-Front tätig gewesen sein, habe sich von ihr ausbilden und bewaffnen lassen. So heißt es von der Staatsanwaltschaft. Die Al-Nusra-Front gilt als syrischer Ableger der Terrororganisation Al-Kaida, deren Gründer Osama bin Laden vor fünf Jahren getötet worden ist.

An Grenzbrücke festgenommen

Der 28 Jahre alte Syrer kam als Flüchtling nach Salzburg. Er war am 10. Oktober 2015 beim Grenzübergang Saalbrücke in festgenommen worden. Der Beschuldigte war zum Zeitpunkt der Festnahme in einer Flüchtlingsunterkunft in Salzburg untergebracht. Der Mann habe in Österreich keinen Asylantrag gestellt, betonten die Behörden.

Der Syrer wollte nach Deutschland weiterreisen und schlüpfte an der Grenze auch in die Rolle eines Dolmetschers. Anderen Asylwerbern und Helfern in Salzburg erschien der 28-Jährige aber verdächtig. Sie wiesen die Beamten darauf hin, dass er öffentlich Propaganda für eine Terrorvereinigung betreibe. Er soll damit geprahlt haben, an kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien beteiligt gewesen zu sein. Ermittler durchforsteten die elektronischen Geräte des Verdächtigen und stießen dabei auf den öffentlich zugänglichen Facebook-Account des Syrers. Dort fanden sie Fotos des Mannes in Gewand der Al-Nusra-Front.

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