Wenig Schnee bis ins Hochgebirge
Viele, die heuer schon fix eine Woche Weihnachtsurlaub zum Skifahren oder Snowboarden gebucht hatten, sind dann auch gekommen – und das trotz der sehr schwachen Schneelage. Deshalb atmeten die Betreiber vieler Skigebiete und Hotels auf. Sie berichteten von einem Weihnachtsgeschäft, das ungefähr dem von 2014 entspreche.
Gerald Lehner
Freies Gelände kaum zu befahren
Vor allem Wintersportler, die spontan für ein bis drei Tage buchen oder nur für einen Tag anreisen, blieben aber aus. Dieser Trend könnte auch weiterhin anzuhalten, wenn nicht noch genügend Schnee kommen sollte. Denn abseits der Kunstschneepisten gibt es kaum befahrbaren Schnee.
Kunstschneepisten gut gepflegt
Die Medienbilder von weißen Kunstschneestreifen in braunen Wiesen und Hochwäldern hätten viele abgeschreckt, so Franz Schafflinger von den Gasteiner Bergbahnen: „Es sind sicher mehr diese Bilder das Problem. Denn die Gäste, die hier sind, die glauben es oft gar nicht, wie gut man bei uns derzeit Skifahren kann. Aber das Problem ist, dass es die nicht glauben, die nicht herkommen. (...) Die Situation ist besser als die Gäste glauben, dass es ist.“ Die Kunstschneepisten seien gut beschneit und bestens gepflegt, so der Seilbahn- und Tourismusmanager Schafflinger.
ORF
Nur behelfsmäßige Loipe auf 1.600 Metern
Auch im Gasteinertal sind im freien Gelände nach wie vor kaum Abfahrten für Variantenfahrer, Freerider und Tourengeher möglich - ohne sich die Ski oder das Snowboard zu ruinieren. Die Lage trifft auch auf das auf 1.600 Metern gelegene Almgebiet des Gasteiner Nassfeldes zu. Wintersportler konnten beim Skilanglaufen auf einer behelfsmäßigen Loipe vom Valeriehaus zur Veitbauernalm immer wieder beobachten, dass das bis 2.600 Meter hohe Skigebiet Sportgastein wenig von Pistenfahrern frequentiert wurde. Der Großparkplatz bei der Kabinenbahn war an mehreren Tagen mit Schönwetter eher gering ausgelastet.
Auch auf 3.000ern kaum Schnee
Bis weit hinauf in die Gipfelregionen liegt in vielen Teilen der Tauern sehr wenig Naturschnee. Dass es in Tälern, Gemeinden und Städten kaum Schnee gab, war in den letzten Jahren schon öfter der Fall. An einen solchen Mangel wie heuer auch in größeren Seehöhen könne man sich aber nicht erinnern, sagen Skibergsteiger.
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Gemischte Zwischenbilanz
ORF-Redakteur Peter-Paul Hahnl hat sich beim Gasteiner Seilbahnchef und anderen Akteuren für das TV über die Lage erkundigt.
Wie geht es weiter?
Für die gesamte Saison zeigte sich der Chef der Gasteiner Bergbahnen - ähnlich wie Touristiker in anderen Orten - dennoch weiter zuversichtlich. Die kommenden Semesterferien und der für Skigebiete günstige Ostertermin Ende März würden heuer für wirtschaftliches Wachstum sorgen, hoffen sie.
Gerald Lehner, salzburg.ORF.at
Links:
- IT-Lawinensonde analysiert Schneeprofile (salzburg.ORF.at; 12.1.2016)
- Quellen und Brunnen trocknen aus (salzburg.ORF.at; 9.1.2016)
- Wassermangel setzt Kraftwerken zu (salzburg.ORF.at; 8.1.2016)