Eingang der Riesending-Höhle aufgebrochen

Auf dem Untersberg (Salzburg/Bayern) ist der Eingang zur Riesending-Höhle gewaltsam aufgebrochen worden. Der Dinstieg war nach dem Unfall eines Höhlenforschers 2014 und dessen mühevoller Bergung verschlossen worden.

Schon während der Rettungsaktion für den 52-jährigen Johann Westhauser hatten der Bürgermeister von Bischofswiesen, die Forstverwaltung und Polizei beschlossen, den Höhleneingang aus Sicherheitsgründen zu versperren. Ein Schlossereibetrieb brachte ein Gitter mit dicken Verstrebungen an, verschweißt im felsigen Boden. Genau diese Gitterstäbe hat nun der bislang Unbekannte mit Spezialwerkzeug durchgesägt.

Eingang zur Riesending Schachthöhle auf dem Untersberg

APA/Bayerisches Rotes Kreuz/Leitner

Der Eingang der Höhle 2014

Noch sind viele Fragen offen

Günter Adolph, Polizeichef in Berchtesgaden, sagt zu dem Vorfall: „Es gibt Spuren, dass jemand drinnen war. Das Forstamt hat bei uns angezeigt, dass das Gitter der Riesendinghöhle vermutlich mit Akkuflex gewaltsam geöffnet wurde.“

Wer der Einbrecher war, ist bislang völlig unklar. Sensationslüsterne Trittbrettfahrer, leichtsinnige Höhlenforscher oder Souvenirjäger? Die Alpinpolizei hat Spuren gesichert. Ob jemand nach den wenigen ebenen Metern den Abstieg in den beginnenden 100 Meter Schacht wagte, ist nicht klar. Der Höhleneingang ist jedenfalls wieder mit einer massiven Absperrung aus Stahl versehen worden, die bei Bedarf auch legal geöffnet werden kann. Polizei und Förster patrouillieren seit dem Einbruch in kürzeren und unregelmäßigen Abständen.

Keine generelle Sperre, Anmeldungen

Dabei wäre ein Einbruch gar nicht nötig. Bei der bayerischen Gemeinde Bischofswiesen können Höhlenforscher jederzeit Einstieg in die Höhle beantragen. Dauerhaft absperren wolle man die Schachthöhle im gemeinsamen Grenzmassiv Untersberg keineswegs, nur das Risiko minimieren, so die Verantwortlichen.

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