Steuerreform: Ansturm auf Notare

Bei Notariaten, Steuerberatern und Rechtsanwälten gibt es einen Ansturm. Grund sind die geplanten Änderungen bei der Grunderwerbssteuer. Die Weitergabe von Immobilien wird in vielen Fällen teurer. Haus- und Wohnungsbesitzer wollen vor Inkrafttreten der Steuerreform handeln.

Soll man die Wohnung gleich den Kindern oder Enkeln vermachen oder das Haus nun so schnell wie möglich überschreiben? Viele Immobilienbesitzer sind wegen der geplanten Steuerreform verunsichert.

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Überschreibungen sogar an Minderjährige

Claus Spruzina, Vorsitzender der Salzburger Notariatskammer, berichtet auch über skurrile Wünsche: „Unsere Terminkalender sind voll. Wir haben fast stündlich Beratungsgespräche. Es kommen auch Familien, da sind die Eltern unter 30. Sie wollen schon an ihre minderjährigen Kinder übergeben.“

Geht es nach der Bundesregierung, dann soll die Grunderwerbssteuer künftig auf Basis der Verkaufspreise berechnet werden - und nicht wie bisher vom Einheitswert. Besonders in Salzburg, wo Immobilien ohnehin sehr teuer sind, kann das Erben und Schenken dadurch empfindlich teurer werden.

Pflegschaftsgericht bei Reparaturen etc.

Wolfgang Kleibel, Chef der Rechtsanwaltskammer, warnt dennoch vor übereiltem Vererben: „Es macht wenig Sinn, wenn Liegenschaften an minderjährige Kinder weitergegeben werden. Dann bräuchte man für jede Reparatur des Daches die Zustimmung des Pflegschaftsgerichtes.“

Nur wer die Weitergabe einer Immobilie bereits geplant hat, sollte nun rasch handeln. Allen anderen raten Notare und Anwälte, die Details und Übergangsfristen der Steuerreform abzuwarten.