Streit um Ölkraftwerk im Pinzgau

Die Transalpine Ölleitungsgesellschaft TAL plant im Felbertal bei Mittersill (Pinzgau) ein Kraftwerk ohne Abgase, dessen Turbine vom Ölstrom in der internationalen Pipeline angetrieben wird. Ein Grundbesitzer in der Nachbarschaft der geplanten Anlage protestiert.

Der Anrainer kritisiert, dass er im Genehmigungsverfahren von der Bezirksbehörde bei der Verhandlung der geplanten Anlagen ausgeschlossen worden sei. Seit 1967 pumpt die Transalpine Ölleitungsgesellschaft TAL vom Ölhafen in Triest über eine Rohrleitung Millionen Tonnen an Rohöl bis Ingolstadt in Oberbayern. Die Leitung führt im Bereich der Hohen Tauern von Matrei in Osttirol durch das Felbertal bei Mittersill und weiter über den Pass Thurn in dem Raum Kitzbühel.

Keinerlei Abgase - Funktion wie Wasserkraftwerk

In der Nähe der Taimeralm - direkt neben der Felbertauernstraße - soll das neue Öl-Kraftwerk entstehen. Die Turbine wird direkt in den Leitungsstrang eingebaut. Die Energie für die Stromerzeugung wird aus dem Gefälle gewonnen. Die Anlage soll rund zwöf Prozent des Energieverbrauchs für den Öltransport in der Pipeline auf österreichischem Boden erzeugen. Die TAL investiert dafür ca. zehn Millionen Euro. Die Anlage wird in einer flüssigkeitsdichten Wanne errichtet mit modernen Überwachungssystemen, erläutert TAL Managerin Ulrike Andres.

Grundbesitzer verweist auf Naturgefahren

Helmut Langer aus Mittersill ist einer der Grundbesitzer im Felbertal. Er besitzt dort eine Trinkwasserquelle und über Wasserrechte. Beim Behördenverfahren sei ihm aber die Parteienstellung verwehrt worden, kritisiert er. Langer verweist auf die Gefahren von Felssturz, Lawinen und Erdbeben im Felbertal.

TAL: „Alles gut abgesichert“

Auf der Gegenseite heißt es, das sei alles genau geprüft worden. Für das Kraftwerk werde auch ein eigener Lawinenschutzdamm errichtet, so die TAL-Geschäftsführerin. Baubeginn soll im Frühling 2015 sein.