Skiunfälle: Ein Drittel begeht Fahrerflucht
Hochbetrieb gerade in den Ferien auf den Pisten bedeutet traditionell auch viel Arbeit für die Spitäler. Dass immer mehr Zusammenstöße allerdings auch die Alpinpolizei beschäftigen, ist neu.
Polizei beobachtet „Tendenz nach oben“
„Wir haben im Bundesland Salzburg einen Schnitt von 700 bis 800 Skiunfällen jährlich“, sagt der Chef der Salzburger Alpinpolizei, Kurt Möschl. „Wir verfolgen seit Jahren, dass etwa 20 bis 25 Prozent Unfallflucht begehen. Im letzten Jahr konnten wir eine Tendenz nach oben beobachten.“ Inzwischen fährt in Salzburg bereits beinahe jeder dritte Skifahrer oder Snowboarder, der einen Unfall verursacht hat, nach dem Zusammenstoß einfach weiter - ohne zu helfen.
ORF
„Es wird beim Sturz aufgestanden, nachgefragt, ob alles passt - aber man tauscht nicht die Daten aus und fährt weiter“, schildert Möschl. „Im Nachhinein kommt es doch so auf, dass eine Körperverletzung, mitunter auch eine schwere Körperverletzung zustande gekommen ist. Es ist kein Kavaliersdelikt, es ist ein Strafdelikt. Es ist das Im-Stich-Lassen eines Verletzten mit einer Strafandrohung von bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe, bei schwerer Körperverletzungen sogar bis zu zwei Jahren.“
Flüchtige nur schwer auszuforschen
Was dazukommt, ist, dass flüchtige Wintersportler nach Pistenunfällen nur extrem schwer auszuforschen sind. Nach einem schweren Skiunfall am Heiligen Abend in Zell am See (Pinzgau), bei dem ein Mädchen schwer verletzt wurde, gibt es nur einen Hinweis auf einen Skifahrer mit weißer Hose. Die Polizei appelliert daher an Zeugen, sich zu melden. Auch mit den derzeit sehr beliebten Helmkameras konnten bereits erste Unfälle aufgeklärt werden.
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Link:
- Schülerin niedergefahren: Skifahrer flüchtet (salzburg.ORF.at, 25.12.2013)