Internet-Betrüger immer dreister

Internet-Betrüger werden immer dreister und trickreicher. Das beobachten die Salzburger Banken. Mittlerweile kundschaften die Kriminellen manche ihrer Opfer schon per Spionage-Programmen aus, um an Zugangsdaten zu kommen.

Per gefälschten E-Mail-Nachrichten spionieren die Internet-Betrüger Bankdaten aus und installieren mittlerweile auch schon Spionage-Programme, die Passwörter, Bankdaten oder auch Kreditkartennummern abfangen. Das beobachtet Alexander Robl, Leiter des Bereiches E-Banking beim Salzburger Raiffeisenverband. Dann melden sich angebliche Bankmitarbeiter bei den Opfern per Telefon. Sie locken ihnen die letzten Daten heraus, die sie brauchen, um ihre Beute ins Ausland zu transferieren.

E-Banking-Experte: „Zeit spielt gegen uns“

Da Geld in der EU mittlerweile innerhalb von 24 Stunden überwiesen werden muss, hätten die Banken nicht viel Zeit, zu reagieren, sagt Alexander Robl. „Da also mit einem Tag das Geld vom Auftraggeber beim Empfänger irgendwo in Europa einlangen muss, spielt die Zeit natürlich sehr stark gegen uns und wir haben dort kaum Möglichkeiten, beim Kunden noch rückzufragen, ob das korrekt ist.“

Deshalb kontrolliert die Bank automatisiert alle Überweisungen ihrer Kunden genau. Und bisher habe man es immer noch geschafft, das Geld des Kunden wieder zurückzuholen, auch wenn dafür Behördeninterventionen bei ausländischen Banken notwendig gewesen seien, sagt Robl.

Tipps gegen Datenmissbrauch bei e-Banking

Es sind abenteuerliche Tricks, mit denen Internet-Betrüger versuchen, an Bank- oder Kreditkartendaten zu kommen. So werden teilweise schon Spionageprogramme auf Rechnern der Opfer installiert, die alle relevanten Codes mitschreiben und an die Kriminellen schicken. Die Betrüger melden sich dann per Telefon, geben vor, ein Bankmitarbeiter zu sein - und können das auch recht glaubhaft tun, weil sie ja durchaus Details zum Beispiel zu Überweisungen.

Doch man kann solche falschen Anrufer erkennen, sagt Alexander Robl. „Wenn der Kunde aufmerksam ist und sein Telefondisplay anschaut, so wird er merken, dass in vielen Fällen die Nummer des Anrufers unterdrückt ist. Oft kommen diese Anrufe auch aus dem Ausland.“

Aktuelle Virenprogramme bieten Schutz

Gegen Spionagesoftware am eigenen Rechner kann man sich durch aktuelle Virenprogramme schützen - vor allem aber durch etwas Hausverstand und gesundes Misstrauen beim Lesen von e-Mails, betont Robl. „In den meisten Mails ist schon erkennbar, dass das jemand sendet, den man nicht kennt. Da überwiegt beim Kunden meist die Neugierde, etwas zu erfahren, was er oder sie bis jetzt nicht weiß. Es wird draufgeklickt und dann ist es teilweise schon zu spät. Man sollte derartige Mails und angefügte Dateien daher nie öffnen. Denn darin könnten sich Schadprogramme verbergen.“

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