Bewässerung rettete „Eachtling“

Trotz der extremen Trockenheit konnten viele Lungauer Bergbauern ihre Kartoffelernte heuer retten - mit ausgeklügelter Bewässerung der „Eachtling“ durch Feuerwehren. Dafür wären Genehmigungen nötig gewesen. Die hat es aber nicht gegeben.

In der schlimmsten Trockenheit halfen die Feuerwehren den Bauern mit ihrer technischen Ausrüstung. Landwirte liehen sich Pumpen und Schläuche aus, um ihren Erdäpfeln das notwendige Nass zukommen zu lassen.

Diese Notlösung stieß zunächst nicht überall auf Zustimmung, sagt Andreas Kaiser von der Tamsweger Bauernkammer: „Es wurde am Anfang belächelt, weil im Lungau eine Bewässerung bis dato nicht üblich war. Im Nachhinein war es goldrichtig.“

Kartoffel

dpa/ Philipp Schulze

Lungauer „Eachtling“ von Biobauern im Gebirge gehören zu den qualitativ hochwertigsten Kartoffelsorten weltweit

Behörden duldeten - ohne Papierkrieg

Das Wasser kam aus Bächen und Flüssen. In die Taurach oder Mur eine Pumpe zu stellen, hätte eigentlich einer wasserrechtlichen Genehmigung bedurft, so der Experte der Landwirtschaftskammer: „Prinzipiell muss das bewilligt werden. Heuer hieß es bei den Behörden, man dulde das. Sollte es in Zukunft öfter nötig sein, muss man das behördlich genehmigen.“

Wer nicht bewässert hat, konnte heuer nur die Hälfte der gewohnten Menge an Lungauer Erdäpfeln ernten.