Matterhorn: Toter war geübter Alpinist

Nach dem tödlichen Unglück auf der italienischen Seite des Matterhorns herrscht Trauer in St. Koloman (Tennengau): Ein erfahrener Bergsteiger ist im Urlaub in den Tod gestürzt. Er hinterlässt seine Frau und vier Kinder.

Jener 53-jähriger Salzburger aus dem Tennengau, der am Montag am Matterhorn zu Tode gestürzt ist, galt als versierter Bergsteiger. „Er war gut ausgebildet und erfahren“, sagte Johann Mair, erster Vorsitzender der Sektion Kuchl des Österreichischen Alpenvereins, am Dienstag. „Er war viel auf den Bergen unterwegs, auch in Südamerika, und hatte Erfahrungen mit Sechstausendern.“

Unfallursache weiter unbekannt

Der Verunglückte war Mitglied im Alpenverein Kuchl. Er hatte laut Mair mit Kuchler Alpenvereinskollegen die Tour auf das Matterhorn unternommen. Die genauen Umstände des Unglücks waren bis Dienstagnachmittag nicht bekannt.

Der Verstorbene hinterlässt eine Frau und vier Töchter. Er stammt aus St. Koloman, wo er zusammen mit seinem Bruder einen Tischlereibetrieb geführt hat. Gewohnt hat die Familie in Kuchl (Tennengau). In den beiden Gemeinden herrscht große Betroffenheit über den Tod des „sehr engagierten Bürgers“.

„Sein Tod hat mich sehr getroffen“, sagt der St. Kolomaner Bürgermeister Wilhelm Wallinger. „Ich habe schon einige Bergtouren mit ihm gemacht. Er war ein so besonnener und zurückhaltender Mensch. Wenn man in gewissen Höhen unterwegs ist, ist es nie ganz ungefährlich. Ein falscher Tritt und man rutscht aus“, weiß der Ortschef.

Gruppe war ohne Seil unterwegs

Der 53-Jährige war mit drei Freunden unterwegs, als er wegen des hohen Schnees etwa 200 Meter tief in eine Rinne abstürzte, wie Schweizer Einsatzkräfte berichteten. Seine Kameraden, die wie das Todesopfer nicht angeseilt waren, alarmierten die Rettungsmannschaften. Doch jede Hilfe kam zu spät.

Das Matterhorn werde vom Schwierigkeitsgrad her oft unterschätzt, sagte Günter Karnutsch, Präsident des Salzburger Bergsportführerverbandes, zur Austria Presse Agentur. Viel Schnee könne die Situation noch verschärfen.

Laut italienischen Einsatzkräften waren die vier Salzburger schon seit vier Tage am Matterhorn. „Für die Strecke, die sich die Österreicher vorgenommen hatten, braucht man normalerweise einen Tag. Wegen des vielen Schnees und den hohen Temperaturen war der Zeitpunkt für den Ausflug äußerst ungeeignet“, sagte ein Sprecher der Rettungsmannschaft am Montag.