WK: Kleine Firmen sollen übernehmen

Möglichst viele kleine Bauunternehmen sollen nach der Pleite bei den Alpine-Baustellen in Salzburg einsteigen. Das wünscht sich Franz Hirnsperger von der Wirtschaftskammer (WK) Salzburg. Er vertritt 100 Lieferanten, die von der Alpine wirtschaftlich abhängig sind.

„Es sollen viele andere Baufirmen in die jeweiligen Verträge einsteigen, die sich bereiterklären, die Verträge, die die Alpine hatte, zu erfüllen. Damit bekommen auch die Subunternehmer Sicherheit und die Entlohnung für ihre Leistungen“, so Hirnsperger. „Es muss schnell gehen, soll aber der Qualität keinen Abbruch tun. Ich denke, dass viele Bauvorhaben relativ schnell abgegrenzt werden können. Dass man sagen kann: ‚Ab jetzt übernehmen wir und entlohnen auch die kleinen Unternehmen‘“, so Hirnsperger. Die Firmen müssten schnell zu ihrem Geld kommen.

Gewerkschaft plädiert für „große Lösung“

Die Gewerkschaft macht sich dagegen für einen einzigen Käufer für das Salzburger Alpine-Geschäft stark. So wird die Baufirma Hinteregger und Söhne seit einigen Tagen als hoffungsvollster Käufer der Salzburg-Sparte der Alpine gehandelt. In den nächsten Tagen werden österreichweit 5.000 Alpine-Mitarbeiter in Betriebsversammlungen informiert. Trotz des momentanen Stillstands auf den Baustellen solle aber niemand überhastet kündigen, rät die Gewerkschaft.

Auswirkungen auf Arbeitsmarkt bereits spürbar

Die negative wirtschaftliche Entwicklung und die Probleme in einigen größeren Betrieben in Salzburg machen sich mittlerweile auch auf dem Arbeitsmarkt im Land bemerkbar. Ende Mai waren in Salzburg 12.700 Menschen auf Jobsuche, um 10,2 Prozent mehr als ein Jahr davor. In der Salzburger Statistik sind die rund 1.000 betroffenen Mitarbeiter der Alpine-Pleite noch nicht berücksichtigt.

Wirtschaftsmotor läuft derzeit zu schwach

Der Wirtschaftsmotor laufe zurzeit aber zu schwach, um dem Arbeitsmarkt positive Impulse geben zu können, sagt Wirtschaftsforscher Dieter Pennersdorfer. „Wir haben zwar ein Wirtschaftswachstum, das ist aber zu gering, um die Arbeitslosigkeit stabil zu halten oder gar zu reduzieren. Man muss auch sehen, dass die Zahl der Arbeitsplätze trotz des geringen Wirtschaftswachstums immer noch steigt“, so Pennersdorfer weiter. Pennersdorfer sieht Salzburg noch in einem besseren Licht als die übrigen Bundesländer, vor allem was die Arbeitslosenquote betrifft. Die liegt hier mit fünf Prozent deutlich unter dem Österreich-Schnitt.

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