„Mattighofener Hütte“: Kritik an Ruine

Ein „untragbarer Schandfleck“ in der Berglandschaft: Diese Kritik von Wanderern an der Ruine des Ex-Jugendgästehauses „Mattighofener Hütte“ bei Filzmoos (Pongau) wird immer lauter. Die Hoteliersfamilie Maier lehnt eine rasche Lösung ab. Der Bürgermeister schweigt.

Seit Jahren verfällt in der Almlandschaft bei Filzmoos das große Gebäude aus den 60er- und 70er-Jahren, das einst der Alpenvereinssektion Mattighofen (ÖAV) im Innviertel (Oberösterreich) gehörte. Es ist nun schon seit rund 15 Jahren im Besitz der international bekannten Hoteliers- und Gastronomenfamilie von Johanna und Dietmar Maier.

Mattighofener Hütte

Franz-Josef Huter / ORF

Maier will Ruine nicht beseitigen

Der Filzmoser Hotelier Maier reagiert auf die Kritik von Wanderern und Besuchern der Region gelassen. Er denke zurzeit nicht daran, die Ruine der ehemaligen Mattighofener Hütte abzureißen.

Die Mattighofener Hütte ist vor gut 45 Jahren als preisgünstiges ÖAV-Skischulheim - besonders für junge Innviertler aus der Region Mattighofen, Braunau und Munderfing (OÖ) - errichtet worden. Es gab einen einzigen Schlepplift. Das Haus war dann mangels Schülergruppen und weiterer Lifte nicht mehr wirtschaftlich zu führen. So dämmerte es viele Jahre ungenutzt vor sich hin, ehe es zur Ruine verkam. Manche sehen den Standort auch als Teil der Tradition des Skisportes in Salzburg - aus Zeiten, als es noch kaum industriell geplante Skizentren gab. Einem breiten Publikum ist die Geschichte der „Mattighofener Hütte“ heute nicht mehr bekannt.

Das Dach ist inzwischen durch Schneelast und Wind völlig zerstört - ebenso die Balkone und Fenster. Eine Sanierung der Ruine ist nicht mehr möglich. Schandflecke gebe es sonst auch genügend, ihn störe die Ruine nicht, so der Ehemann der Haubenköchin Johanna Maier.

Trotz geforderter Sonderwidmung kein Abriss

Vor einigen Jahren wollte Maier auf dem Areal neue Chalets aus Holz für Urlauber bauen und eine Zucht für Flusskrebse ansiedeln. Zu diesen ursprünglichen Plänen will sich der Hotelier derzeit nicht äußern.

Die Gemeindevertretung von Filzmoos hat inzwischen seinem Wunsch entsprochen und eine Sonderwidmung für den Standort beschlossen. Diese Sonderwidmung mitten im Almgebiet war von Maier immer als Voraussetzung für den Abriss der Ruine gefordert worden. Die neue Widmung liegt derzeit bei der Aufsichtsbehörde des Landes zur Genehmigung oder Ablehnung. Noch ist nämlich nicht klar, ob die Raumordnungsexperten dafür auch grünes Licht geben.

Bürgermeister lehnt konkrete Stellungnahme ab

Der Filzmoser Bürgermeister Johann Sulzberger (ÖVP) reagiert auf Anfragen des ORF verärgert. Kritiker sollten sich besser um andere Themen kümmern, so sein knapper Kommentar. Mehr will der Bürgermeister zur Problematik dieser Bauruine nicht sagen.

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