Bau-Boom mit Spitzenreiter Salzburg
ORF
Salzburg liegt damit im Vergleich der Bundesländer mit großem Abstand auf Platz eins, Wien und Vorarlberg können nicht einmal die Hälfte dieser Steigerungen verbuchen.
Österreichweit haben vor allem Tunnelbauprojekte zu den guten Zahlen beigetragen, außerdem Sanierungsprojekte und der Wohnbau. Nur in Kärnten sind die Aufträge zurückgegangen.
Die genauen Zahlen
Die Auftragsbestände der österreichischen Bauunternehmen (ohne Baunebengewerbe) sind per Ende Mai insgesamt auf 8,7 Mrd. Euro gestiegen. Das entspricht nach Berechnungen der Statistik Austria einer Steigerung von 22,5 Prozent gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode.
Der Tiefbau stellte mit 56,9 Prozent bzw. 4,9 Mrd. Euro den größten Teil des gesamten Auftragspolsters, im Hochbau lagen die Auftragsbestände bei 3,7 Mrd. Euro bzw. 42,4 Prozent des gesamten Auftragsvolumens.
Im Tiefbau erhöhten sich die Auftragsbestände gegenüber dem Vorjahr um 37,7 Prozent, wobei dieser Anstieg im Wesentlichen auf die Umstrukturierung von Unternehmen und der damit verbundenen Änderung des wirtschaftlichen Schwerpunkts vom Hoch- zum Tiefbau zurückzuführen war.
Brückenbau eher rückläufig
Positive Impulse gingen demnach vor allem vom „Tunnelbau“ (+114,1 Prozent), aber auch von den Teilsparten „Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt“ (+90,3 Prozent) und „Wasserbau“ (+46,4 Prozent). Ein Rückgang in den Auftragsbeständen war hingegen nur in der Teilsparte „Brücken- und Hochstraßenbau“ (-19,4 Prozent) zu beobachten.
Im Hochbau zeigten die Teilsparten „Adaptierungsarbeiten im Hochbau“ (+41,2 Prozent) sowie „Wohnungs- und Siedlungsbau“ (+7,2 Prozent) einen positiven Trend. Einen leichten Rückgang in den Auftragsbeständen gab es hingegen in der Sparte „Industrie-, Ingenieur- und sonstiger Hochbau“ (-0,3 Prozent).
Verteilung nach Bundesländern
In Salzburg (+77,1 Prozent), Wien (+38,3 Prozent) und Vorarlberg (+33,0 Prozent) erhöhte sich das Auftragsvolumen im Vergleich zur Vorjahresperiode am meisten. Rückläufige Auftragsbestände wies als einziges Bundesland Kärnten (-10,9 Prozent) auf.
Bauproduktionswerte
Österreichs Hoch- und Tiefbauunternehmen haben nach Berechnungen der Statistik Austria von Jänner bis Mai 2012 einen um 5,3 Prozent auf 5,0 Mrd. Euro gestiegenen Bauproduktionswert erwirtschaftet. Während der Hochbau ein Plus von 8,9 Prozent auf 3,0 Mrd. Euro erzielen konnte, stagnierte der Tiefbau bei 1,7 Mrd. Euro. Der Produktionswert der Bautätigkeit für den öffentlichen Sektor lag mit 1,6 Mrd. Euro um 1,7 Prozent über jenem des Vorjahresvergleichszeitraums.
Während sich im Hochbau alle Teilsparten positiv entwickelten, wiesen im Tiefbau vor allem die Bausparten „Wasserbau“ (+15,9 Prozent) und „Bau von Straßen“ (+13,1 Prozent) Verbesserungen auf. Dämpfend wirkten hier hingegen die Sparten „Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt“ (-10,9 Prozent) sowie „Rohrleitungs- und Kabelnetzleitungstiefbau“ (-8,5 Prozent).
Öffentliche Hand nicht mehr so knausrig
Zuwächse im Engagement der öffentlichen Hand waren vor allem in den Teilsparten „Tunnelbau“ (+25,8 Prozent), „Industrie- und Ingenieurbau“ (+19,5 Prozent), „Brücken- und Hochstraßenbau“ (+13,6 Prozent) sowie „Bau von Straßen“ (+12,3 Prozent) zu beobachten. Rückgänge gab es in den Teilsparten „Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt“ (-14,9 Prozent), „Sonstiger Hochbau“ (-9,3 Prozent), „Rohrleitungs- und Kabelnetzleitungstiefbau“ (-6,2 Prozent) sowie „Bau von Bahnverkehrsstrecken“ (-0,4 Prozent).
Wertverteilung nach Bundesländern
Regional betrachtet, konnten Vorarlberg (+21,2 Prozent), Salzburg (+9,8 Prozent), Wien (+9,3 Prozent) und die Steiermark (+7,6 Prozent) den Wert der technischen Gesamtproduktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überdurchschnittlich steigern. In Kärnten (-3,5 Prozent) verringerte sich hingegen die Bautätigkeit im Vorjahresvergleich.