AK-Vizepräsident: „Ich habe viermal überlebt“

„Ich habe viermal überlebt“, sagt AK-Vizepräsident Walter Androschin. Nach einem schweren Sturz und einer Gehirnblutung im Jänner war er wochenlang im Koma. Am Mittwoch trat er erstmals wieder in der Arbeiterkammer auf.

Nach drei Monaten im Spital und viereinhalb Monate Rehabilitation kann Walter Androschin kann mittlerweile wieder gehen. Die täglichen Therapien sind hart und kräfteraubend, aber erfolgreich. „Der harte Weg zurück ins Leben“, kommentiert das der Gewerkschafter und AK-Vizepräsident.

Beinahe tödlicher Sturz auf den Hinterkopf

Nach seinem schweren Sturz auf den Hinterkopf am 14. Jänner beim Besuch des Skifliegens am Kulm musste der Gewerkschafter stundenlang notoperiert werden: „Es musste mir ein Stück meines Schädelknochens entfernt werden, um das Gehirn sozusagen anschwellen lassen zu können. Die Blutung wurde abgesaugt und dieses Knochenteil wurde tiefgefroren und zwei Monate später wieder eingesetzt.“

Es folgten sieben Wochen künstlicher Tiefschlaf und zusätzliche lebensbedrohliche Komplikationen: „Ich hatte zunächst eine schwere Lungenentzündung, eine schwere Blutvergiftung, auch sehr sehr hohes Fieber und Erstickungsanfälle, die ich während dieser Phase, wo ich künstlich beatmet wurde, hatte. So gesehen habe ich viermal überlebt.“

Walter Androschin in der Rehabilitation nach seinem schweren Unfall

ORF

„Aufgeben tu ich einen Brief, nie die Hoffnung“

Das Aufwachen aus dem wochenlangen Koma „dauerte mehrere Tage. Es wurde mir bewusst, wie dramatisch die Folgen dieses Sturzes waren. Es wurde mir bewusst, dass ich halbseitig gelähmt war, dass ich mich kaum bewegen konnte, dass ich ein Pflegefall bin. Und diese Erkenntnis war schon sehr bitter. Aber ich habe von Anfang an daran geglaubt, dass ich wieder einigermaßen gesund werde. Ich habe einen sehr starken Überlebenswillen entwickelt. Ich habe mir gedacht: Aufgeben tu ich höchstens einen Brief, aber niemals die Hoffnung.“

Nächsten Mittwoch darf Walter Androschin nach Hause - exakt 227 Tage nach seinem schweren Sturz. Am Mittwoch holte ihn sein Sohn Patrick für den ersten öffentlichen Auftritt in der Arbeiterkammer ab. Die Krücke ließ er dafür schon einmal stehen.

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