Keime im Wasser: Suche nach Grund

Das Trinkwasser von Köstendorf (Flachgau) ist seit Freitag mit Fäkalbakterien verseucht. Fast 400 Haushalte sind betroffen. Da der Verursacher noch nicht gefunden ist, müssen sie voraussichtlich bis nächste Woche ihr Leitungswasser abkochen oder auf Mineralwasser umsteigen.

Eine der fünf Ortswasserquellen von Köstendorf wurde mit Kolibakterien verunreinigt - das wurde am Freitag festgestellt. Diese Bakterien kommen in menschlichen und tierischen Ausscheidungen vor - also auch in Gülle oder Mist von Schweinen und Rindern.

Einer der Trinkwasserbrunnen in Köstendorf

ORF

Eine der fünf Trinkwasserquellen von Köstendorf wurde verseucht

Von der Verunreinigung betroffen sind auch alle Schulen, das Seniorenheim und der Kindergarten mit 75 Kindern. Dessen Leiterin Gertrude Udovica wird jetzt von Eltern und Kindern mit Fragen gelöchert: „Wie lange dauert das noch? Wann ist das endlich vorbei? Können wir die Becher verwenden, wenn wir sie auswaschen? Dürfen die Kinder Zähne putzen? Was kann ich verwenden? Ich antworte, dass man aufpassen muss, aber dass man auch nicht überreagieren muss.“

Warnung für Kleinkinder

Erwachsene würden von solchen Verunreinigungen nicht krank, sagen Ärzte. Vorsicht sei nur bei Säuglingen und Kleinkindern geboten. Durchfall drohe.

In der Zwischenzeit behelfen sich Bewohner sowie die Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen mit Mineralwasser. Das ist vor allem umständlich: „Wir trinken Mineralwasser und nehmen es zum Zähneputzen - aber es ist umständlich“, sagt eine Köstendorferin. „Man hat Angst in der Schule, dass man Bakterien auf der Hand hat, wenn man sich die Hände wäscht“, schildert eine Schülerin.

Uneingeschränkte Nutzung erst wieder ab Montag?

Der Wasserverband sucht seit Tagen nach der Ursache für die Verunreinigung, sagt Bürgermeister Josef Krois (ÖVP): „Jetzt wird geschaut, welche Quelle betroffen ist." Am Freitag soll das Ergebnis der bakteriologischen Untersuchung feststehen. Mit Beginn der kommenden Woche könnten die Leitungen dann wieder für die uneingeschränkte Nutzung freigegeben werden.“

Link:

Durchfall: 1.300 Tote jährlich durch Spitalskeim (salzburg.ORF.at; 22.05.2012)