Wagners „Ring“ mit Puppen & Menschen
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In Salzburg haben sie den „Ring des Nibelungen“ nun geschrumpft: Statt 16 Stunden Musik nur zweieinhalb, statt Figuren in Menschengröße nur 70 Zentimeter große Puppen. Gespielt wird Richard Wagners vierteiliges Opernwerk im Marionettentheater. Die Koproduktion mit dem Landestheater wird Menschen und Puppen zusammenführen. Premiere ist Ende März.
Die Proben haben diese Woche begonnen, und die Veranstalter haben uns einen kleinen Einblick gegeben.
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Klein, aber oho - ob Puppe oder Mensch, die Emotionen müssen stimmen, ab dem ersten Tag der Probe zu diesem besonderen „Ring des Nibelungen“.
25 Figuren sind für diese kompakte Fassung entstanden. Durch Kleidung und Körperhaltung sollen die Charaktere verstärkt, aber nicht karikiert werden. Köpfe, Körper, Kostüme, alles ist eigens nach Ideen der Regie angefertigt worden.
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Carl Philip von Maldeghem, Intendant des Landestheaters, hat große Freude über das gemeinsame Projekt mit dem Marionettentheater: „Es ist ein Glück, weil bei diesem Projekt kann man sich die Darsteller perfekt aussuchen, man kann sie sich schnitzen lassen. Diese Möglichkeit haben wir sonst natürlich nie.“
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Die Erschaffung der Figuren sei am Anfang gestanden, nicht das Bühnenbild oder eine erste Fassung, betont der Intendant.
Es ist der erste Mal, dass das Marionettentheater in seiner 99-jährigen Geschichte ein Werk von Richard Wagner aufführt. Gretl Aicher, Leiterin des Marionettentheaers, spricht von einer großen Herausforderung für ihr Team: „Wagner zu spielen, das müssen sie jetzt erst lernen.“
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Der frische Wind soll dem Marionettentheater auch internationale Anerkennung bringen. Nach der Premiere Ende März in Salzburg will man mit dem „Ring des Nibelungen“ auch auf Tournee gehen - und unter anderem im nächsten Jahr auch in den USA spielen.
Feature:
Eva Halus & Gerald Lehner, ORF Salzburg