Geplante Therme still und leise „gestorben“?

Allen Jubelmeldungen zum Trotz bewegt sich bei der geplanten Therme in St. Martin bei Lofer (Pinzgau) offenbar nichts mehr. Im Landtag sagte Wirtschaftsreferent Wilfried Haslauer (ÖVP) am Mittwoch wörtlich: „Im Süden nichts Neues.“

Leute schwitzen in der Sauna

SAUNA WM 2010

Gemischte Sauna: Seit Jahren schwitzen Befürworter im Mitterpinzgau bei der Frage, wie man die ambitionierten Pläne doch noch realisieren könnte?

Noch kein Hauptvertrag?

Schon mehrmals war der Baubeginn für die Therme in Aussicht gestellt worden. Bisher wurde er immer wieder verschoben. Auf der Website der Thermen-Projektgesellschaft von St. Martin (THEBA) wurde Donnerstag der Baubeginn der Therme noch mit „2010“ angegeben. Mittlerweile haben wir Ende 2011. Aber es bewegt sich nichts.

LHstv. Wilfried Haslauer, auch Wirtschafts- und Tourismusreferent der Landesregierung, räumte nun bei einer Debatte im Salzburger Landtag ein, dass bisher nur ein Vorvertrag mit dem Investor bestehe. Das ist die „SIM AG“ aus der Schweiz.

Haslauer: „Dieser Vorvertrag wurde dann nicht weiterentwickelt. Es ist nach meiner Kenntnis bis heute nicht zu einem Hauptvertrag gekommen.“

Fehlt zu viel Eigenkapital?

Weiters hätte die THEBA im Mitterpinzgau für eine Förderung durch das "Austria Wirtschaftsservice (AWS) einen Katalog von Fragen beantworten müssen, so Haslauer: „Die erforderliche Quote mit Eigenkapital von 20 Prozent ist meines Wissens bisher nicht schlüssig dargelegt worden.“

Schon seit 1999 versuchen die Gemeinden des Saalachtales das Thermenprojekt hochzuziehen - bislang ohne vorzeigbaren Erfolg.

Blattl: „Dem Spuk ein Ende setzen“

Die freiheitliche Tourismussprecherin im Landtag, Rosemarie Blattl, sieht ihre Skepsis gegenüber dem Projekt bestätigt: „Man soll den Menschen in diesen Gemeinden wenigstens nun reinen Wein einschenken und sie nicht immer an der Nase herumführen. Es wäre wichtig, dass diesem Spuk ein Ende gesetzt wird.“

Wirtschafts- und Tourismusreferent Haslauer sagte dazu im Landtag, er wolle den sieben Projektgemeinden nichts vorschreiben. Aber sie sollten sich überlegen, ob die geplante Therme um 60 Millionen Euro in dieser Form noch realistisch sei.

Keine Stellungnahme der THEBA

Eine Stellungnahme der THEBA aus St. Martin bei Lofer dazu einzuholen, das war für den ORF bisher nicht möglich. Auf Anrufe und Anfragen via E-Mail gab es bisher keine Reaktionen.