Henhapl vor Gericht: „Bin unschuldig“

Nicht schuldig hat sich der ehemalige Salzburger Messezar Arnold Henhapl in seinem Gerichtsverfahren am Donnerstag bekannt. Vor Gericht zeigt sich der Schlossbesitzer und Ex-Millionär aber auch als einer, der wenig Ahnung vom Wirtschaften hat.

Durch fehlende Kontrolle in seiner Firmenholding seien Geldgeber, sprich Banken geprellt worden, so der Vorwurf. Mehr Direktoren als die Schulbehörde habe er gehabt, die hätten die Arbeit gemacht, sagt Arnold Henhapl. Auch in seiner Firmenholding, die vor zwei Jahren pleiteging, kam er nur einmal pro Woche im Büro vorbei. „Sie haben von nichts Ahnung“, kommentierte der Richter.

Dennoch: Die wirtschaftliche Kontrolle sei immer gut gewesen, sagt Henhapl, der nie eine kaufmännische Ausbildung hatte. Auch so brachte er es zum Millionär - spätestens mit dem Verkauf seiner erfolgreichen Ausstellungsfirma an den jetzigen Platzhirschen Reed.

In den 1990er Jahren viel Geld besessen

Geld hatte Henhapl damals in den 1990-er Jahren genug - 100 Millionen Schilling. Schloss Sieghartstein in Neumarkt am Wallersee als Privathaus konnte er sich leicht leisten. Doch seit vielen Jahren versucht Henhapl zu verkaufen, um zehn Millionen Euro Schulden zu tilgen.

Ein Geschäftsmann aus Singapur wollte es um 13 Millionen, doch daraus wurde nichts. Kostspielig sei Sieghartstein schon, sagt Henhapl, allein 150.000 Euro Erhaltungskosten pro Jahr. Jetzt nach der Pleite versucht es der Masseverwalter zu versteigern.

„Nicht ich, die Banken müssten angeklagt werden“

Heute wohnt Henhapl nicht mehr im Schloss, was mit 1.700 Euro Pension pro Monat auch schwierig wäre. Er habe keine Banken geprellt, beteuert der ehemalige Messezar. Diese Banken müssten angeklagt werden, nicht er. Der Prozess wurde aber vertagt, um Sachverständige zu befragen.