Warnung vor Lücken bei Krankendaten

Am 22. November startet die sogenannte E-Medikation der Gebietskrankenkasse über das schon bestehende Gesundheitsportal ELGA im ganzen Land Salzburg. Experten sagen, die neue E-Medikation habe Lücken. Sie fordern Aufklärung und Verbesserung.

Auch Ärzte warnen davor, dem Software-Programm mehr zu vertrauen als dem eigenen Hausarzt. In der Stadt Salzburg und im Flachgau wird die E-Medikation von Ärzten und Apothekern bereits genutzt. Die Idee der E-Medikation ist simpel: Alle Medikamente, die einem Patienten verschrieben werden, sollten in eine digitale Medikationsliste eingetragen werden.

Ist der Patient bei verschiedenen Ärzten in Behandlung ist, dann sollen anhand der elektronischen Medikationslisten mögliche Wechselwirkungen oder Mehrfachverschreibungen aufscheinen. Will der Patient die Medikamente in der Apotheke kaufen, dann erhält der Apotheker eine Warnung von ELGA, falls sich ein Medikament mit dem anderen nicht verträgt.

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Fachleute sind nicht überzeugt, dass das neue System der Gesundheits- bzw. Krankendaten nur Verbesserungen bringt. Sie fordern Änderungen.

„Rezepte ohne QR-Code nicht in ELGA gespeichert“

In der Praxis zeige sich jedoch, dass eben nicht alle vom Arzt verschriebenen Medikamente in der elektronischen Liste landen, bestätigt auch der ELGA-Beauftragte der Apothekerkammer Salzburg, Gebhard Hauser.

„Eine Schwäche des Systems ist sicherlich, dass nicht alle Medikamente automatisch in ELGA gespeichert werden. So werden zum Beispiel nur Medikamente gespeichert, die auf einem Rezept verordnet wurden, das einen QR-Code besitzt. Es gibt aber auch weiterhin Rezepte wie zum Beispiel Wahlarzt-Rezepte, die keinen QR-Code haben. Dadurch werden diese Rezepte nicht in ELGA gespeichert.“

Verantwortung bleibt beim Patienten

Die Verantwortung bleibt also nach wie vor beim Patienten. Alle Medikamente, die vom Wahlarzt oder vom Zahnarzt verschrieben werden, landen nicht in der E-Medikationsliste der ELGA. Damit gibt es auch keine Warnung, wenn man in der Apotheke Präparate kauft, die sich nicht vertragen.

Die E-Medikation sollte eigentlich die Informationskette zwischen Arzt, Patient und Apotheker lückenlos und fehlerfrei gestalten. So weit ist die elektronische Gesundheitsakte aber offenkundig noch nicht.

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