Reaktionen auf „Zauberflöte“ durchwachsen
Die Bilder, die die amerikanische Regisseurin Lydia Steier für die beliebte Oper gefunden hat, waren unerwartet und auch etwas befremdlich. Sarastros Welt ist der Zirkus mit vielen bunten Figuren, abnormen Menschen, Artisten, Gauklern: Das garantiert im ersten Teil bunte, manchmal ein bisschen naive Bilder.
Salzburger Festspiele / Ruth Walz
Doch die Idee hat das Potenzial, sich zu entwickeln: Denn die Prüfungen, die sich diese Truppe ausdenkt, bringen die Figuren in Todesgefahr und zerstören ihre Beziehungsfähigkeit: Der Versuch, Menschen zu optimieren, hat schon ein paar Mal in die Katastrophe geführt.
Düstere Farben und selten gehörte Details
Wer die Regie von Lydia Steier so lesen will, wird von Costantionos Carydis und seiner Auffassung unterstützt, Mozarts Musik mit den Wiener Philharmonikern und dem Gesangsensemble aufzuführen - sehr leicht und durchsichtig, voll düsterer Farben und selten gehörter Details.
Salzburger Festspiele / Ruth Walz
Ein großer Gewinn ist die Idee, dass ein Großvater die Geschichte seinen drei Enkeln erzählt. Klaus Maria Brandauer ist zur Recht ein Star des Abends, und die drei Sängerknaben sind witzig und spielfreudig.
Hinter irritierender Oberfläche steckt Interessantes
Sie ermöglichen dem Publikum auch, Situationen auf verschiedene Weise zu sehen - einmal mit dem Blick des gefühlvollen, dann wieder mit jenem des schon fast erwachsenen Buben. Man kann in dieser „Zauberflöte“ hinter der irritierenden Oberfläche Interessantes entdecken.
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Reaktionen auf „Zauberflöte“ durchwachsen
Bei den Salzburger Festspielen hat die Premiere von Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ Freitagabend das Publikum im Großen Festspielhaus etwas ratlos gemacht und nicht nur begeistert.
Links:
- Die „Zauberflöte“ als Zeitreise
- Salzburger Festspiele
- Wetterpech und Publikumsjubel bei „Jedermann“ (salzburg.ORF.at; 23.7.2018)