Hochwasserschutz schafft Lebensraum
Bei einer Hochwasserschutztagung in Bergheim (Flachgau) berieten Experten, wie Rückhalteflächen nicht nur Menschen und Bauten schützen, sondern auch der Natur nützen und als Erholungsräume dienen. Rückhalteflächen, sogenannte Retentionsräume, sollen, wenn das Wasser kommt, für Sicherheit sorgen. In Adnet (Tennengau) wurde ein derartiges Schutzprojekt mit Pumpwerk und Naherholungsgebiet im September fertig gestellt. „Einerseits ist es eine Aufwertung, dass die Bevölkerung jetzt geschützt ist, andererseits ist dadurch auch ein Naherholungsgebiet entstanden. Die Adneter gehen hier baden und fischen und wir haben durch den Schutzbau ein zusätzliches Naherholungsgebiet bekommen“, sagte Adnets Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP).
Bauten kombinieren Schutz und Erholungsraum
Während Land, Gemeinden und Anrainer 20 Prozent der Baukosten tragen müssen, übernimmt der Bund mit 80 Prozent den Löwenanteil. Hochwasserschutzbauten der kommenden Jahre sollen allesamt auch den Lebensraum aufwerten. Die Devise lautet dabei, vom Wasser ableiten hin zum Erweitern. Das war ein Umdenken aus dem Aspekt, dass man die Wassermassen nur mit Ableiten langfristig gesehen aus der Hochwassersicherheit nicht behandeln kann. Man verlagert dadurch nur das Problem. Eine Gewässer-Ausweitung senkt im Grunde noch einmal den Wasserspiegel", schilderte Robert Loizl, Referatsleiter der Schutzwasserwirtschaft im Land Salzburg.
Land Salzburg
20 Millionen Euro für Schutzbau im Zeller Becken
Am Freitag beginnt im Zeller Becken zwischen den Gemeinden Bruck an der Glocknerstraße und Schüttdorf (Pinzgau) der Bau des größten Hochwasserschutzprojektes des Landes. Drei Jahre lang werden hier Retentionsräume geschaffen, damit das Wasser aus kann und den Ort nicht überflutet. Der Bau kostet 20 Millionen Euro, bezahlt wird Großteils vom Bund. Auch Land und Gemeinden Zahlen mit.
Für den Schutzbau muss auch die Salzach erweitert werden, um zusätzliche Rückhalteflächen und gleichzeitig auch Naherholungsräume zu schaffen. „Bei jedem Hochwasserereignis im Oberpinzgau haben wir in Bruck schon gezittert. Wir sind in den vergangenen Jahren oft nur Zentimeter an der Katastrophe vorbei geschrammt und mit dieser Maßnahme hoffen wir, dass wir die Ängste halbwegs in den Griff bekommen“, sagte der Brucker Bürgermeister Herbert Burgschwaiger (SPÖ).
Durch Schutzbauten verschwinden Rote Bauzonen
Mit den Schutzbaumaßnahmen verschwinden Rote Zonen, also gefährdete Flächen, in denen wegen Überflutungen und Hangrutschungen nicht gebaut werden darf. Durch Schutzbauten wird neues Bauland geschaffen, auch mit neuen Möglichkeiten. Vor allem Innergebirg, wo der Platz begrenzt ist, können damit neue Flächen nutzbar gemacht werden.
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Hochwasserschutz schafft Lebensraum
80 Millionen Euro wurden in Salzburg in den vergangenen vier Jahren in den Hochwasserschutz investiert. Künftig sollen mit Schutzbauten auch Naherholungsräume geschaffen werden.