Q wie Qigong

Die Bewegungsform des Qigong dient der Konzentration und Meditation, fördert die Beweglichkeit sowie das Körperbewusstsein.

Qi heißt Energie bzw. Lebensenergie, gong bedeutet Üben. Qigong bedeutet also: Üben, um die Lebensenergie ins Fließen zu bringen bzw. sie zu harmonisieren und zu regulieren. Diese für China und andere asiatische Kulturen und Religionen zentrale Kategorie des Qi steht auch für Atem, Luft, Temperament - eine vitale Energie, die alles durchdringt und begleitet.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 4.9.2015

Qi Gong ist also eine Arbeit am Qi, die durch bestimmte Übungen Körper und Geist aktiviert und die auch Elementen der Kampfkunst als Ursprung dient. Die jahrtausendealte Geschichte des Qigong weist verschiedene Einflüsse auf, etwa vom Daoismus, Buddhismus oder der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Übungen zur Anreicherung und Harmonisierung der Lebensenergie „Qi“ bilden neben Akupunktur, Arzneimittel- und Ernährungslehre sowie Massagetechniken einen wesentlichen Grundpfeiler der TCM.

Q wie Qigong

ORF

Laurent Demarche zeigt, dass beim Qigong die Konzentration gefördert werden soll

Der Natur abgeschaut

Es gibt zahlreiche verschiedene Qigong-Übungen, die sehr sanft und ohne ruckartige Bewegungen ausgeführt werden. „Viele dieser Übungen sind den Bewegungen aus der Tier- und Pflanzenwelt nachempfunden“, so Laurent Demarche, der im Medizinischen Zentrum Bad Vigaun diese Bewegungsform anbietet. Die Übungen werden im Stehen, beim Gehen, im Sitzen oder im Liegen ausgeführt.

Bei den Gehübungen, bei denen man ganz bewusst die Füße auf den Boden aufsetzt, werden ständig wichtige Akupunkturpunkte angeregt. Sanfte fließende Bewegungen der Hände leiten die Energie dorthin, wohin sich gerade die Aufmerksamkeit richtet. Egal, ob im Stehen, Gehen oder Sitzen: die Übungen werden mit größtmöglicher Aufmerksamkeit ausgeführt, so dass der Atem ruhig fließt und man geistig ganz im Hier und Jetzt ist – was die Konzentration fördert. Aber nicht nur das.

Wie Qigong wirkt

Durch regelmäßiges Üben erhöht sich auch das Körperbewusstsein, man wird aufmerksamer und achtsamer. Außerdem haben die Übenden mehr Energie zur Verfügung, sind weniger müde. Durch die Bewegungsübungen verbessert sich darüber hinaus das Gleichgewichtsgefühl.

Nicht zu unterschätzen sind die Auswirkungen auf Geist und Seele: Qigong bringt innere Ruhe und Gelassenheit. Durch die Konzentration auf bestimmte Übungen treten Gedanken und Gefühle, die einen stark beschäftigen, in den Hintergrund. Qigong ist somit eine ausgezeichnete Therapie gegen Stress. Diese Effekte stellen sich nach Ansicht von Laurent Demarche freilich nur dann ein, wenn man regelmäßig übt.

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