Altes Bier und neue Sortenspiele

Großkonzerne haben in den vergangenen Jahrzehnten Österreichs Brauereien aufgekauft. Ein „Einheitsgebräu“ war die Folge. Nun findet der erfolgreiche Aufstand der Braumeister statt. Ein „Österreich Bild“ am 24. Mai um 18.30 Uhr in ORF 2 zeigt ihn.

Sendungshinweis

„Österreich Bild“, 24.5.2015, 18.30 Uhr, ORF 2

Nicht nur Österreichs größte Privatbrauerei setzt in Wildshut auf das Wissen der Tradition, auch kleine Hausbrauereien arbeiten mit altem Wissen: Bier auf dem Weg „back to the roots“.

Bier wird aus Zapfanlage eingeschenkt

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Der Besitzer der größten Privatbrauerei Österreichs, Heinrich Dieter Kiener und seine Frau Alessandra erfüllen sich in Wildshut an der salzburgisch-oberösterreichischen Landesgrenze einen Lebenstraum: Sie eröffnen im Mai das erste Biergut Österreichs. Wie auf einem traditionellen Weingut geht es hier um das Prinzip „Alles aus einer Hand“. Grundsatz von Heinrich Dieter Kiener: „Eine Brauerei gehört wie eine Landwirtschaft geführt“.

In Wildshut wird die Vision, Bierbrauen transparent und nachhaltig zu gestalten, umgesetzt. So wie früher gilt hier das Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Auf den Feldern des Biergutes werden Emmer, Schwarzer Hafer und andere alte Sorten angebaut. Das Anliegen ist, alte Kulturpflanzen für kommende Generationen zu bewahren. Deshalb wird es auf dem geplanten Abenteuerspielplatz auch eine „Arche“ geben.

„Ur-Bier“ wird nachgebraut

In einer Vollholzbrauerei lebt die Kunst des ursprünglichen Brauens wieder auf. In sogenannten Quevris-Amphoren aus Ton reift im Sandboden vergraben die Maische für ein „Ur-Bier“, das jüngste Experiment auf dem Weg der Tradition. In der Mälzerei ist alles modern und computergesteuert. Getreidelagerung ist dennoch eine Frage von altem Wissen und Erfahrung. Malz für Kleinbrauereien und private Hobbybrauer wird hier für Kleinbrauereien und Hobbybrauer, die den Weg zurück zu den Ursprüngen teilen wollen, in 5kg-Säcke abgefüllt. Dass das Holz für eine raumfüllende Sitzbank des Künstlers Christian Koller wiederverwertetes Altholz aus dem Stammhaus in Salzburg ist, ist ein Beispiel für gelungenes „Upcycling“.

Biermaische im Bottich

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In der dem Biergut angeschlossenen Bio-Landwirtschaft fressen Kühe und Mangalitza-Schweine den beim Bierbrauen angefallenen Trebern. Auf einem „Kreislauf-Pfad“ können Besucher die Produktionsschritte vom Feld bis ins Glas verfolgen. Und der Kreis schließt sich wieder im Angebot des kleinen Gastgartens vor dem Kramer-Laden. Übrigens haben Geomantiker und ein Hydrologe nachgewiesen, dass genau im Herzen des Biergutes ein energetischer Kraftplatz liegt: Ursache des Aufstandes der Tradition gegen Massenproduktion und Einheitsgeschmack?

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Gestaltung: Hannelore Hopfer
Kamera: Franz Reichl
Schnitt: Claudia Nessizius
Kontakt: Kurt Liewehr

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