Gesundheitslexikon: T wie Thermotherapie

Die Thermo- oder Wärmetherapie zählt zu den ältesten Anwendungen der physikalischen Medizin. Vor allem bei verschiedenen Schmerzzuständen hat Wärme heilsame Wirkung.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 12.12.2014

Ob bei Schmerzen – etwa im Kreuz oder im Nacken – oder zur Lösung von Verspannungen und Förderung der Durchblutung: mit Wärmebehandlungen kann man gute Effekte auf einfache und wirkungsvolle Art und Weise erzielen. Die heilende Wirkung von Wärme wird sowohl in der Geschichte der westlichen Medizin als auch in der Heilkunde anderer Kulturen wie der Chinesischen Medizin seit jeher hoch geschätzt.

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Was wärmt

Als Wärmeträger dienen vor allem bestimmte Stoffe wie Heilkräuter- oder Moorpackungen. Diese Packungen werden vor der Anwendung erwärmt und auf die schmerzenden Stellen am Körper aufgebracht, etwa auf die Schulter oder auf das Knie. Oder man legt sich mit dem Rücken auf die vorgewärmten Moorpackungen, so dass der Bereich der schmerzenden Wirbelsäule zur Gänze erwärmt wird. So können sich Muskeln entspannen, Schmerzen werden reduziert.

Moorpackungen auf einem Therapiebett

ORF

Moorpackungen gelten als beliebte Wärmeträger in der Thermotherapie.

Die Anwendung einer Moorpackung dauert etwa 20 Minuten, es gibt aber auch Möglichkeiten, Wärme mehrere Stunden hindurch zu genießen – etwa mit Hilfe von Kissen, die Körner oder wärmende Gels enthalten.

„Bei akuten Entzündungen ist allerdings Vorsicht geboten“, warnt Josef Sturm, der Leiter der Therapie in der Privatklinik Bad Vigaun. Bei entzündlichem Rheuma beispielsweise sollte keine Wärme verabreicht werden.

Josef Sturm, Leiter der Therapie an der Privatklinik Bad Vigaun

Wolfgang Bauer

Josef Sturm, der Leiter der Therapie in der Privatklinik Bad Vigaun

Auch Kälte hilft

Auch nicht bei akuten Verletzungen. „In diesen Fällen ist Kälte angezeigt“, so Sturm. Man denke nur an die Eispackungen bei Sportverletzungen zur Linderung der Schwellung. Oder an das Tuch mit kaltem Wasser, wenn man sich den Kopf angeschlagen hat. Kälte verengt die Blutgefäße, man empfindet Schmerzen als geringer. Doch die Verabreichung von Kälte allein reicht gewöhnlich nicht aus, um eine akute Verletzung zu behandeln. Häufig sind weitere therapeutische Maßnahmen wie die Verwendung von Salben oder Gels nötig.

Auch Wärmebehandlungen müssen gewöhnlich durch bestimmte Therapien ergänzt werden. Zur nachhaltigen Linderung von Kreuz- oder Schulterschmerzen sind aktive Maßnahmen wie Physiotherapie oder medizinische Trainingstherapie unverzichtbar.