Keltische Schnabelkanne übersiedelt

Einer der kostbarsten Kunstschätze des Landes Salzburg übersiedelt: Die keltische Schnabelkanne kommt vom Salzburg Museum in das Keltenmuseum Hallein (Tennengau). Am Montag wurde sie eingepackt und zum Restaurator gebracht.

2.500 Jahre lag die Schnabelkanne in einem keltischen Fürstengrab auf dem Dürrnberg bei Hallein. Vor 80 Jahren wurde sie bei Grabungen von Archäologen entdeckt und ins Salzburger Museum Carolino Augusteum - heute das Salzburg Museum - gebracht. In genau einem Monat soll die Kanne quasi zurück in die Heimat kommen und zentrales Ausstellungsstück des Keltenmuseums Hallein werden.

Die keltische Schnabelkanne vom Dürrnberg übersiedelt

ORF

Schnabelkanne wird aus Vitrine genommen

Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen öffneten Spezialisten deshalb Montagvormittag die Vitrine der Schnabelkanne. Für das Meisterwerk keltischer Handwerkskunst gilt absolute Handschuhpflich: „Eine solche Kanne kann man nicht kaufen, kann man auch nicht ersetzen im Falle eines Verlustes“, sagt Salzburg-Museum-Direktor Erich Marx, „Der Wert ist in Zahlen nicht zu messen, weil sie so etwas Einzigartiges ist.“

Kunstwerk über „Fressen und gefressen werden“

Die kupferne Kanne war einst Grabbeigabe eines unbekannten Keltenfürsten vom Dürrnberg.

Detail der keltischen Schnabelkanne vom Dürrnberg

ORF

Detail vom Figurenschmuck der Schnabelkanne

„Wenn man den figuralen Schmuck anschaut, bemerkt man, dass das Thema heißt: Fressen und gefressen werden“, schildert Marx, „Da ist ein Fabeltier drauf, das einen menschlichen Kopf im Maul hat, hält ihn fest und will ihn gerade verschlingen. Die zwei Figuren am Rand oben haben auch einen langen Schwanz im Maul, wo sie gerade ein anderes Tier verschlingen. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass die Menschen vor 2.500 Jahren schon solche Techniken beherrscht haben, ein solches Kunstwerk zu schaffen.“

Die keltische Schnabelkanne vom Dürrnberg wird in die Transportkiste verpackt

ORF

Schnabelkanne wird in Transportkiste verpackt

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 26.3.2012

Das Juwel kommt nun in die Werkstatt der Museumsrestauratoren. Nach einer eingehenden Untersuchung wird es dann ab 25. April als Hauptattraktion im neuen Keltenmuseum in Hallein (Tennengau) dauerhaft zu sehen sein.

Links: