Schanzwall in Neumarkt
Fürsterzbischof Paris Graf Lodron beauftragte im Jahr 1638 - mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, der halb Europa verwüstete - den Salzburger Dombaumeister Santino Solari. Unter seiner Leitung wurde rund um die Stadtpfarrkirche zum heiligen Nikolaus in Neumarkt am Wallersee eine Befestigung angelegt. So entstand ein 100 Meter langer und 35 Meter breiter Erdwall rund um die Wehrkirche. Erst 150 Jahre später, als Neumarkt 1784 das Begräbnisrecht bekam, wurde der Kirchhof zum Friedhof umgewidmet.
Ingrid Weydemann
Beschreibung der Anlage
Auf dem Weg zur Stadtpfarrkirche durchschreitet man das heute noch erhaltene „Wachthäusl“, in dem früher der für die Verteidigung verantwortliche Offizier gewohnt hat. Oberhalb des Torbogens sieht man das Wappen von Erzbischof Paris Lodron, sowie eine Erinnerungstafel an den Großbrand der Kirche 1887. Von hier startet die 2,5 Meter hohe Wallanlage mit insgesamt fünf vorspringenden Rondellen.
Ingrid Weydemann
Historischer Rundweg mit Schautafeln
Auf dem ehemaligen Schanzwall führt heute ein Schanzwallweg mit 14 Schautafeln, auf denen man die Geschichte Neumarkts nachlesen kann, kombiniert mit einem Wildkräuterpfad, an dessen Wegrand Pflanzen in ihrer ureigenen Form wachsen. 2004 erhielt der Neumarkter Schanzwallweg für die außergewöhnliche Präsentation der regionalen Geschichte den Salzburger Kulturgüterpreis. 2013 wurde der Schanzwallweg neu gestaltet und mit einem Sinnesweg erweitert. Bei verschiedenen Stationen kann man seine Sinne beleben – riechen, schmecken, fühlen, hören und dabei seine Wahrnehmung testen, wie z.B. beim „Fingerwanderweg“. Dieser Rundweg ist zwar kurz, aber voller Erkenntnisse und Erlebnisse!
Ingrid Weydemann