Gesundheitslexikon: M wie Meniskus

Der Meniskus ist eine halbmond- oder sichelförmige Struktur im Kniegelenk. Durch sportliche Betätigung oder aufgrund von Verschleißerscheinungen kommt es häufig zu einem Riss, der sehr schmerzhaft sein kann.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 6.12.2013

Ähnlich wie die Bandscheiben in der Wirbelsäule übernimmt der Meniskus im Knie zwischen Ober- und Unterschenkel die Funktion eines Stoßdämpfers. Genauer gesagt sind es in jedem Kniegelenk zwei Menisken, jeweils ein Außen- und ein Innenmeniskus. Sie stabilisieren und führen das Gelenk. Kommt es beim Sport – etwa beim Skifahren oder Fußballspielen – zu einer Kombination aus einer starken Druckbelastung und einer Drehbewegung, kann ein Riss des Meniskus entstehen. Da der Innenmeniskus mit dem Seitenband verwachsen ist, kommt es häufiger zu einem Riss des Innenmeniskus. Doch viele Meniskusschäden entstehen nicht aufgrund von Akutverletzungen, sondern in Folge von Verschleißerscheinungen (degenerative Schäden).

Dr. Frank Genelin

Wolfgang Bauer

Dr. Frank Genelin, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie an der Privatklinik Bad Vigaun

Wie viele sind betroffen?

Von 100.000 Personen erleiden 60 bis 70 einen Meniskuseinriss, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. In jüngeren Jahren sind es vor allem Verletzungen, die zu einem Meniskuseinriss führen, bei Männern zwischen 40 und 60 überwiegen degenerative Ereignisse. Bei Frauen ist die Verteilung ab 20 Jahren gleichmäßig.

Was spüren die Patienten?

Eine Meniskusverletzung löst sehr rasch Schmerzen im Kniegelenk aus, bereits nach wenigen Stunden entwickelt sich eine Schwellung. „Patienten schildern, dass das Knie wie eingeklemmt ist. Sie können das Knie nicht mehr strecken“, so Dr. Frank Genelin, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie an der Privatklinik Bad Vigaun.

Manuelle Therapie für das Knie

Gesundheitszentrum Bad Vigaun

Männer sind öfter von Meniskuseinrissen betroffen als Frauen

Wie wird ein Meniskusschaden diagnostiziert?

Durch spezielle Handgriffe (manuelle Therapie) sowie aufgrund spezieller Tests lässt sich ein Meniskusschaden relativ leicht nachweisen. Eine Kernspintomographie (MR) oder eine Arthroskopie (Kniespiegelung) können einen Meniskusriss eindeutig nachweisen.

Die Behandlung eines Meniskusschadens

Meniskusverletzungen werden fast immer operativ behandelt. Im Zuge einer Kniegelenksarthroskopie wird der beschädigte Teil des Meniskus entfernt. Ein Meniskusriss kann aber auch vernäht werden, entweder mit arthroskopischer Technik oder in einer offenen Operation. Das Annähen macht allerdings erforderlich, dass die Patienten das operierte Bein bis zu sechs Wochen nicht belasten dürfen.

Röntgenbild eines Knies

Wolfgang Bauer

Der Kugelschreiber zeigt hier auf einen gesunden Meniskus

Nicht behandelte Meniskusverletzungen führen nicht nur zu immer wieder auftretenden Schmerzen bei Belastung oder zu Schwellungen. Sie erhöhen auch das Risiko frühzeitig eine Arthrose zu erleiden.

Nachbehandlung

Ist der kaputte Teil des Meniskus operativ entfernt worden, so ist die Belastung des Beines relativ bald möglich. Stützkrücken sind nur wenige Tage nötig. Bereits nach zwei Wochen können Patienten wieder Rad fahren, nach vier Wochen wieder laufen. Anders nach einer Meniskusnaht: da muss man vier Wochen lang Stützkrücken verwenden. Radfahren ist erst nach sechs Wochen erlaubt, laufen nach zwölf Wochen.

Generell ist die Prognose nach Meniskusoperationen gut: Sportler haben keine Einschränkungen zu erwarten.