Ausflug: Pfarrkirche Puch

Der Radio Salzburg Ausflugstipp zum Gemeindetag aus Puch (Tennengau) ist die Pfarrkirche Puch mit dem einzigartigen, hölzernen Palmesel.

In der Pfarrkirche wurde der neue Altarraum vom Künstler Wilhelm Scherübl aus Radstadt gestaltet (auch die Kirchenfenster in St. Johann im Pongau sind von ihm). Er gewann den von der Erzdiözese ausgelobten Wettbewerb eindeutig. Für die zentralen Orte wurden Tannenholz und Untersberger Marmor verwendet. Scherübl beschäftigte sich in seinem Werk viel mit Natur und den Strukturen, die sich da finden.

Der neue Altarraum der Kirche von Puch (Tennengau)

ORF

Der neue Altarraum, gestaltet von Wilhelm Scherübl

Prägendes Motiv bei den zentralen Orten im Altarraum sind die Zellen: Keine gleicht der anderen. In einer Zelle sind die Reliquien der Diözesanpatrone Rupert und Virgil sowie von Franz Jägerstätter eingelassen und miteinander ergeben sie ein Ganzes, einen Organismus. Die Zellen im Altar werden zu einem Bild für die Pfarrgemeinde Puch, die sich auch aus vielen Zellen zu einem lebendigen Ganzen zusammenfügt.

Die Pfarrkirche Puch, deren Bau laut Inschrift links oben im Hauptschiff 1490 vollendet wurde, beherbergt Kunstwerke aus acht Jahrhunderten - vom 14. (Marmorgrabsteine im Vorraum und hinter dem Altar), bis ins 21. Jahrhundert (Altarraum von Scherübl). Die bedeutendsten Kunstwerke sind zwei spätgotische Reliefs an den Seitenaltären (Heilige Sippe – praktisch die Verwandtschaft von Jesus und die 14 Nothelfer) sowie die Figuren des bedeutenden Barockbildhauers Johann Georg Mohr (Sebastian, Josef mit Kind und Gottvater) und beim Choraufgang das älteste Bild in Puch, ein Gnadenbild mit der thronenden Madonna und einer Darstellung von Urstein aus dem 16. Jahrhundert.

400 Jahre alter Palmesel

Der Palmesel von Puch ist rund 400 Jahre alt und eines der wenigen noch erhaltenen Exemplare von Prozessionsfiguren, wie sie seit dem Mittelalter weit verbreitet waren. Der Palmesel mit dem segnenden Christus war nicht immer in Puch, sondern dürfte aus Hallein stammen. Jedenfalls fiel er unter das Verbot von Erzbischof Hieronymus Colloredo , der um 1800 das Mittragen von Figuren bei Prozessionen untersagte. Der arme Esel wurde von seinen früheren Besitzern als überflüssig angesehen und in die Salzach geworfen.

Sendungshinweis

„Unterwegs in Salzburg“, 18.1.2013

In Puch wurde er angeschwemmt, geborgen und so lange beim Kollerbauern im Stall versteckt, bis er auch bei Prozessionen wieder mitgetragen werden durfte. Heute ist Puch neben Thaur in Tirol die einzige Gemeinde, in der diese Tradition aufrecht ist. In einigen anderen Orten wurde versucht, sie wiederzubeleben. Während in der Entstehungszeit der Palmesel am Palmsonntag auf Rädern mitgezogen wurde, tragen heute vier Burschen der Trachtengruppe “Puachstoana“ Jesus Christus auf dem Palmesel durch den Ort.

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