Obus: Schnelle Lösungen statt langfristiger Pläne
18 der 111 Obusse in der Stadt Salzburg sind derzeit wegen Rostschäden außer Gefecht - das ist gut ein Sechstel der Fahrzeugflotte. Darum sind seit einigen Tagen jahrzehntealte Bus-Oldtimer unterwegs - mehr dazu in: Plan gegen Obusmisere gefordert (salzburg.ORF.at; 2.10.2018)
Schnelle Verbesserungen statt jahrelanger Planung
Verkehrsaktivist Peter Haibach vom Forum Mobil sieht die Stadt - und Landespolitik in der Pflicht. Anstatt an einer U-Bahn oder anderen Großprojekten zu planen, die erst in frühestens zehn Jahren realisiert werden könnten, könnten Land und Stadt bei den zehn Obus-Linien sowie bei Lokalbahn und S-Bahn vergleichsweise schnell Verbesserungen umsetzen.
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Dividende für den Öffi-Verkehr zweckwidmen
Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), der jetzt auch Aufsichtsratschef der Salzburg AG ist, sei hier in einer starken Position, so Haibach. „Der Landshauptmann sagt ok, wir verzichten auf die Dividende, die uns jährlich zufließt - an die zehn Millionen Euro. Wenn auch die Stadt verzichtet, dann haben wir 16 Millionen Euro an Dividende. Wenn man die zweckgebunden für den Öffentlichen Verkehr verwendet, dann hat man wirklich viel für das Land getan“, erklärte Haibach. Das Geld könnte dann zum Beispiel in einen durchgängigen Zehn-Minuten-Takt beim Obus in der Stadt zwischen 5.00 Uhr früh und Mitternacht fließen, so der Verkehrsaktivist.
Bürgerliste kritisiert Management der Salzburg AG
Die derzeitigen Probleme der Salzburg AG habe auch mit dem Management zu tun, sagt Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste). „Das passiert ja nicht von heute auf morgen, da ist zulange zugeschaut worden. Wenn ich eine Situation habe, wo das Arbeitksklima stark belastet ist - zumindest im Verkehrsbereich - dann ist das etwas, was das Management rasch ändern muss. Insofern kann ich da die Herren nicht vorneweg lassen.“ Gleichzeitig müsse aber auch eine Diskussion über langfristigere Verbesserungen geführt werden.
Link:
- 18 Obusse außer Betrieb - Aufsichtsrat tagt (salzburg.ORF.at; 1.10.2018)