Zwölfstundentag: Arbeitsrechtler skeptisch

Der von der Bundesregierung geplante Zwölf-Stunden-Arbeitstag könnte zu weniger bezahlten Überstunden führen. Denn Mehrarbeit könnte als normale Arbeitszeit abgerechnet werden, befürchtet Arbeitsrechtler Walter Pfeil.

„Wenn es sich bei diesen Arbeitsstunden bis zum Zwölf-Stunden-Tag bzw. bis zur 60-Stunden-Woche um Überstunden handelt, dann ist das durchaus ein fairer Deal“, sagte Pfeil am Mittwoch in der ORF Radio Salzburg „Mittagszeit“. „Aber wenn hier keine Überstunden sind, sondern über einen längeren Zeitraum ein Ausgleich im Verhältnis 1:1 erfolgt - also ohne Überstundenzuschlag -, dann müssen die Leute länger arbeiten, bekommen aber im Ergebnis eigentlich weniger bezahlt. Das halte ich für nur bedingt fair. Insofern verstehe ich, wenn da Sorgen bestehen.“

Schon jetzt einige Möglichkeiten

Auch den von der Regierung ins Treffen geführten Vorteil der flexibleren Arbeitszeit relativiert der Arbeitsrechtsexperte der Universität Salzburg. Das Gesetz ließe schon jetzt viele Möglichkeiten flexibler Arbeitszeit zu. Vor allem im Bereich der Kollektivverträge sowie auf betrieblicher Ebene, so Pfeil.

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