Flüchtling droht mit Entführungen: U-Haft

Über den Syrer, der in Hallein (Tennengau) einer Flüchtlingshelferin mit Entführung ihrer Kinder gedroht haben soll, wurde Samstag die Untersuchungshaft verhängt. Als ihn die Polizei festnehmen wollte, soll er mit Steinen geworfen haben.

Samstag verhängte das Salzburger Landesgericht offiziell die Untersuchungshaft. Der 21-Jährige sei dringend verdächtig, die Vergehen der gefährlichen Drohung, des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt und der versuchten schweren Körperverletzung begangen zu haben, so die Begründung. Der letztgenannte Vorwurf beruht auf mutmaßlichen Steinwürfen des Syrers gegen ermittelnde Polizisten.

Das Gericht sieht nach den Drohungen gegen eine Flüchtlingsbetreuerin am Freitag auch eine Tatbegehungsgefahr.

Kindesentführungen angekündigt

Während eines Betreuungsgespräches in Hallein soll der Verdächtige am Freitag einer 34-jährigen Flüchtlingshelferin gedroht haben, dass er in seiner Heimat Syrien zum Töten ausgebildet worden sei und dort bereits Menschen getötet habe. Er soll auch angekündigt haben, die Kinder der Betreuerin zu entführen und in den Krieg zu schicken. Die Salzburgerin gab gegenüber den Ermittlern an, dass er ihr auch gedroht habe, sie würde ihre Kinder womöglich erst in 20 Jahren wiedersehen.

Der Flüchtling suchte anschließend noch einmal das Gespräch mit der Betreuerin. Die 34-Jährige lehnte ab. Daraufhin soll der Mann angekündigt haben, dass er seine Aussagen in die Taten umsetzen werde, falls die Betreuerin ihre Vorgesetzten in der Hallein Flüchtlingsunterkunft oder die Polizei von dem Gespräch informieren sollte.

Polizisten mit Steinen beworfen

Die Betreuerin erstattete am Freitagvormittag Anzeige. Polizisten nahmen den Syrer an seinem Arbeitsplatz fest. Dabei soll sich der 21-Jährige gewehrt und die Beamten mit Steinen beworfen haben. Er stritt die Drohungen ab und gab an, dass es sich bei der Diskussion um ein „normales Betreuungsgespräch“ gehandelt hätte. Der Verdächtige verweigerte eine Identitätsfeststellung und wurde festgenommen. Er sitzt seit Freitag in der Justizanstalt Salzburg in Puch/Urstein (Tennengau). Die Ermittler versuchen nun auch, manche Details seiner Drohungen zu überprüfen, zum Beispiel, ob er tatsächlich in schwerste Gewalttaten verstrickt war.

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