Hilfe für depressive Mütter vor dem Aus

In Salzburg steht die Hilfe für depressive Mütter vor dem Ende. Das Projekt „Willkommen im Leben“ des Vereins Jojo hilft Frauen, die als Schwangere oder nach der Geburt krank wurden. Es gebe zu wenig Geld der öffentlichen Hand, sagen Helferinnen.

Der so genannte Baby-Blues ist eine ernste Krankheit der Seele. Lokalaugenschein des ORF: Eine junge Mutter kommt mir ihrer zwei Jahre alten Tochter zur Psychotherapeutin.

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ORF

Mutter mit kleiner Tochter beim Spielen im Therapie-Zimmer

Rettung aus dem Seelenschmerz

In den meisten Fällen werden die Patientinnen zu Hause betreut. Der jungen Salzburgerin wurde schon während der Schwangerschaft klar, dass sie professionelle Unterstützung braucht: „Ich war zuvor schon in der Christian-Doppler-Klinik, weil es mir psychisch so schlecht gegangen ist. Und ich habe gewusst, dass die Unterstützung einfach notwendig ist.“

Therapeutinnen helfen zu Selbsthilfe

Beim Verein Jojo bekommt die Salzburger eine therapeutische Unterstützung und wird damit stabilisiert – auch noch nach der Geburt, wenn nötig bis zum vollendeten dritten Lebensjahr des Kindes, sagt die Therapeutin Tina Rossmann: „Die Eltern müssen wissen, dass nicht immer alles total toll laufen muss. Jeder hat Sorgen und Probleme und Freuden und Schwierigkeiten mit den Kindern. Und da schauen wir genau hin, wie kann ich mit dem Kind gut umgehen, aber auch mit mir selbst als Mutter gut umgehen? Was brauchen wir als Familie?“

„10.000 Euro pro Jahr viel zu wenig“

Diese Begleitung von psychisch kranken Müttern mit Kleinkindern könnte es nicht mehr lange geben, obwohl bis vor kurzem noch zwei Drittel der Kosten durch Spenden aufgebracht werden konnten, schildert Heidemarie Eher vom Verein Jojo: „Wir bekommen 10.000 Euro für dieses Projekt vom Land. Aber das reicht bei weitem nicht. Es gäbe einen noch viel größeren Bedarf. Aber wir können mit dieser Förderung so nicht mehr weitermachen. Wir werden die Familien weiter betreuen, müssen aber das Projekt dann einfach beenden.“

Schon seit zwei Jahren muss Jojo alle neuen Anfragen ablehnen, auch die von den Jugendämtern. Wer schon länger betreut wird, bekommt die Hilfe weiterhin – so lange das Geld noch reicht.

Keine fixe Zusage des Landes

Der für Soziales zuständige Landesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) sagt dazu, er werden sich bei künftigen Budgetverhandlungen für den Verein Jojo einsetzen. Fixe Zusage gibt es aber nicht. Schellhorn sagt, er müsse sehen, wie viele Anträge für Förderungen insgesamt aus der Kinder- und Jugendhilfe hereinkommen: „Der Topf ist natürlich begrenzt.“

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