Rallye-ÖM: Neubauer macht es wieder spannend

Eigentlich wollte Titelverteidiger Hermann Neubauer aus St. Michael im Lungau am Wochenende eine Vorentscheidung in der Rallye-Staatsmeisterschaft. Doch durch Eigenfehler und einen Defekt fiel er zurück. Das Titelduell ist wieder spannend.

Der Kampf zwischen Hermann Neubauer und Raimund Baumschlager um den Rallye-Staatsmeistertitel bleibt auch nach der Rallye Liezen am vergangenen Wochenende offen. Denn Neubauer musste sich in Liezen Baumschlager geschlagen geben - auch wegen eigener Fehler: Am zweiten Tag hatte der Lungauer in seinem Ford Fiesta zur Aufholjagd auf Raimund Baumschlager angesetzt. Doch im Eifer des Gefechts zerstörte Neubauer erst einen Reifen und verlor dann bei einem Ausritt wertvolle Zeit.

Rallyeauto von Hubert Neubauer bei der Liezen Rallye im Herbst 2017

Daniel Fessl

Neubauer machte in Liezen Fehler, die ihn Zeit kosteten

„Der Plan war, zu gewinnen“

„Am meisten fuchst mich natürlich, dass ich die Rallye nicht gewonnen habe“, sagte Neubauer am Montag ORF Radio Salzburg. „Ich bin nach Liezen gefahren, um dort zu gewinnen. Das war mein großes Ziel, das ich verpasst habe. Aber ich wäre mit einem zweiten Platz vermutlich genauso enttäuscht gewesen wie jetzt mit dem vierten Platz. Ich bin nämlich der Typ, der seinen Plan gerne umsetzt. Der Plan war, zu gewinnen. Das habe ich nicht geschafft - und damit bin ich enttäuscht.“

Den Sieg in Liezen holte sich Baumschlager - dieser war danach „richtig happy“, betonte er gegenüber dem ‚Rallye Magazin‘. Für den 48-jährigen Baumschlager ist heuer „ein völlig verrücktes Jahr, einfach unglaublich. Die Chancen auf den Titel sind da.“

Nur mehr zwei Punkte Vorsprung

Neubauers Vorsprung auf Raimund Baumschlager in der Gesamtwertung der Rallye-Staatsmeisterschaft schrumpfte durch das Resultat vom Wochenende von 14 auf zwei Punkte. Er sei an diesem Wochenende nicht in bester Form gewesen, sagte der Lungauer. Zudem komme Raimund Baumschlager mit seinem technisch überlegenen VW Polo World Rallye Car immer besser zurecht.

„Das Duo Raimund Baumschlager/VW Polo WRC - das beste Rallyeauto der Neuzeit - ist sicher sehr, sehr gut“, weiß Hermann Neubauer. „Da sind wir mit unserem 2011er Ford Fiesta sicher ein bisschen im Hintertreffen. Aber deshalb werden wir noch mehr arbeiten und noch mehr dafür geben, dass wir trotzdem wieder die Meisterschaft zu unseren Gunsten entscheiden können.“ Für Baumschlager ist aber offen, ob er beim Saisonfinale noch einmal den VW Polo WRC fahren kann.

Neubauer zuversichtlich für spannendes Finale

Das große Finale der Staatsmeisterschaft am 10. und 11. November bei der Waldviertel Rallye wird deshalb eine spannendes Duell Neubauer-Baumschlager. Spielraum für taktisches Geplänkel gebe es nicht, betont Hermann Neubauer: „Ich fahre auf jeden Fall hin, um zu gewinnen. Es gibt kein Rechenspiel - es gibt vom ersten Meter volle Attacke und natürlich vorher akribische Arbeit und harte Wochen. Einen Fehler zu machen, ist dort verboten. Ich glaube, das werde ich sicher positiv umsetzen.“

Die nächsten fünf Wochen will sich der Lungauer penibel vorbereiten. Zudem er vertraut in dem knappen Finale auf seine starken Nerven: „Ich rufe immer meine besten Leistungen ab, wenn’s drauf ankommt oder wenn der Hut brennt. Und das möchte ich da wieder zeigen.“