Neue Fluglinie für Spender-Organe

Eine neue Fluggesellschaft in Salzburg hat sich auf die Lieferung von radioaktiven Medikamenten und Spender-Organen für Transplantationen spezialisiert. „White Sparrow“ betreibt kleinere Jets für Einsätze in ganz Europa.

Die schnellen Flugzeuge des weißen Spatzes, die sich im Reiseflug knapp unterhalb der Schallgeschwindigkeit bewegen - gehören zur Flotte des Mondseer Unternehmers und Berufspiloten Sepp Mörtl. Ihre Besatzungen liefern lebenswichtige Medikamente für Krebstherapien und Spender-Organe. Die Halbwertszeit mancher Strahlenpräparate beträgt zum Beispiel nur fünf Stunden.

White Sparrow neue Fluglinie für Spenderorgane

ORF

Einer der Business-Jets beim Hangar 7 in Salzburg, wo kürzlich gefeiert wurde

Wenn der Zeitplan für den Einsatz bei Krebskranken nicht hält, dann werden solche Arzneien unbrauchbar. Oder bei frischen Organen von Unfallopfern gibt es ein Zeitfenster von ungefähr sieben Stunden. Danach können sie bei Transplantationen nicht mehr verwendet werden. Deshalb zählt auch hier die Geschwindigkeit.

„Am Anfang war die Flugleidenschaft“

Das Fliegerteam von „White Sparrow“ stellt sich diesen Herausforderungen, sagt Manager Sepp Mörtl: „Am Anfang war es die Flugleidenschaft. Dann ergänzt sich das Ganze mit Sinnhaftigkeit. Man hilft. Und das Helfen ist etwas Schönes im Leben. Wenn man anderen Menschen eine Freude machen kann. Man schaut lieber in ein Gesicht, das lacht, als in eines, das traurig ist.“

Die zwei Jets der neuen Fluggesellschaft stehen auf dem Wiener Flughafen 24 Stunden und 365 Tage im Jahr bereit und können innerhalb kurzer Zeit starten. Nach Salzburg sind es beispielswese 159 nautische Meilen bzw. 294 Kilometer - für einen schnellen Business-Jet ein Katzensprung.

Knapp tausend Flugstunden haben die weißen Spatzen allein im vergangenen Jahr verbucht. Die Ausfallquote liege bei null Prozent, sagt der Betreiber. Eine gute Nachricht für die knapp 800 Patienten, die derzeit in Österreich auf ein Spenderorgan warten.

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Außergewöhnliches Flugunternehmen

ORF-Reporter Andreas Heyer hat sich die Präsentation der Spatzen-Airline auf dem Salzburg Airport angesehen.

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