Salzburgs Fußballchef Hübel gegen Ablöse Kollers

Eine vorzeitige Ablöse von Österreichs Nationaltrainer Marcel Koller sei sinnlos. Das Team sei gut aufgestellt, sagt Herbert Hübel, Präsident des Salzburger Fußballverbandes und Rechtsanwalt. Koller solle seinen Vertrag erfüllen.

Herbert Hübel ÖFB Chef für Salzburg

ORF

Hübel beim ORF-Interview über die Ära Koller

Koller sofort von dem Job entfernen? „Warum? Das hat der Mann überhaupt nicht verdient“, betont Hübel. Österreichs Nationalteam habe in der WM-Qualifikation noch das Heimspiel gegen Spitzenreiter Serbien am 6. Oktober und das Match auswärts gegen Moldawien am 9. Oktober zu bestreiten.

Im ÖFB-Präsidium gehen die Meinungen über eine weitere Zusammenarbeit mit Koller auseinander. Dem Vernehmen nach denken Präsident Leo Windtner und andere Landesverbandschefs über ein vorzeitiges Ende nach.

„Team grundsätzlich auf gutem Weg“

Der Salzburger Verbandschef Herbert Hübel hat für seine Kollegen im ÖFB eine klare Botschaft: „Ganz ruhig bleiben, meine Herrschaften. Wir haben einen Trainer, und der hat einen laufenden Vertrag bis Ende der Qualifikation 2017. Der Vertrag läuft bis Dezember. Ich sehe gar keinen Handlungsbedarf oder ein Muss, dass jetzt gehandelt werden müsste.“ Was nach Ablauf des Vertrages passiert, das sei Sache des Präsidiums und von Teamchef Marcel Koller, so Hübel.

Die nächsten Pflichttermine für die Nationalmannschaft gibt es ohnehin erst im Herbst 2018 mit der neuen Nations League und ab März 2019 die Qualifikation für die Euro 2020.

„Auf ein Bier gehen und reden“

Hübel sieht die Nationalmannschaft grundsätzlich auf einem guten Weg - mit viel Potenzial und wenig Änderungsbedarf: „Was soll denn noch alles gemacht werden. Wir können nicht auch noch jedem Spieler einen Diener zur Verfügung stellen. An dem kann es nicht liegen. Vielleicht sollen die Herrschaften einmal auf ein Bier gehen und sich zusammenreden.“ Mögliche Nachfolger für Marcel Koller will Herbert Hübel nicht nennen.

Und was tut sich in Wien?

Das jüngste Remis gegen Georgien könnte der Schlusspunkt gewesen sein. Marcel Koller steht nach dem fast sicheren Verpassen der WM vor dem Abschied als Fußballteamchef - und das nach einem typisch österreichischen Verlauf seiner sechsjährigen Amtszeit. Skeptisch bis ablehnend empfangen, dann zum „Trainer-Messias“ hochgejubelt, letztlich aber wieder harsch kritisiert und abgeschrieben. „Ich brauche ein paar Tage“, kündigte der Schweizer einen ersten Verarbeitungsprozess an, bevor sich im Gespräch mit der Spitze des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) alles entscheiden will - mehr dazu in sport.ORF.at (6.9.2017)

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Längeres Interview: „Koller soll bleiben“

ORF-Redakteur Christopher Pöhl hat den Präsidenten des Salzburger Fußballverbandes zu den Vorgängen auf Bundesebene befragt.

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