Kreditzinsen: Kunden kritisieren Hypobank

Die Salzburger Hypo-Bank halte die Rückerstattung von zu viel bezahlten Zinsen bei Krediten bewusst zurück, kritisieren Kunden der Bank. Obwohl es ein Urteil des Höchstgerichtes gebe, lasse sich die Bank zu viel Zeit.

Diese Situation bestätigte dem ORF auch Hypo-Generaldirektor Helmut Praniess. Man warte noch ein weiteres OGH-Urteil ab, so der Bankmanager. Der Bankkunde Hans Eicher aus Salzburg kritisiert diese Haltung. Er wartet schon länger auf die Rückerstattung zu viel bezahlter Zinsen.

2.000 Euro zu viel für Kredit bezahlt?

In seinem Fall gehe es immerhin um mehr als 2.000 Euro, so Eicher: „Wir hier auf Zeit gespielt. Das Hypo erging ja in Tirol gegen die Tiroler Hypo. Dann habe ich mich gefragt, was wird denn bei der Hypo in Salzburg rechtlich anders sein? Es sind zwar getrennte Gesellschaften, aber das gilt ja auch in Salzburg, was geschäftlich in Tirol das Thema ist.“

Hypo Salzburg hofft auf weiteres Urteil

Hypo-Generaldirektor Praniess sagt zu dieser Kritik: „Diese Urteile gründen sich auf Individualfälle. Und bei dem noch ausstehenden Urteil werden noch Argumente der Banken eingearbeitet. Und da muss man schauen, wie das ausgeht.“

Im Kern geht es dabei um den „Euribor“. Das ist der Zinssatz, zu dem sich die Banken untereinander das Geld leihen. Mit minus 0,3 ist der Euribor derzeit negativ, was laut OGH von einem Kreditzinssatz von beispielsweise eineinhalb Prozent abgezogen werden muss. Genau das wolle die Hypo in einer Art Grundsatzurteil vom OGH noch einmal geklärt wissen, so der Bankdirektor. Dann werde man zu viel bezahlte Zinsen aber unverzüglich an die Kunden zurückzahlen, versichert Praniess.

Hilfe von Konsumentschützern

Dennoch hat Kunde Hans Eicher den Fall inzwischen an den Verein für Konsumenteninformation (VKI) weitergeleitet. Dieser prüft die Angelegenheit und mögliche rechtliche Schritte.