Drei Kandidatinnen bei Bürgermeisterwahl

Eine ungewöhnliche Wahl steht in Lamprechtshausen (Flachgau) bevor. Am 24. September wollen dort gleich drei Frauen neue Bürgermeisterin werden. ÖVP, SPÖ und Freie Demokraten schicken Kandidatinnen ins Rennen.

Im Land Salzburg gibt es derzeit vier Bürgermeisterinnen. Im bundesweiten Vergleich ist Salzburg damit das Schlusslicht. Ende September wird es um eine mehr sein. Johann Grießner, Langzeit-Bürgermeister von Lamprechtshausen, legt das Amt nach 18 Jahren zurück.

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„Auch Frauen können das gut“

Für die ÖVP geht Andrea Pabinger, langjährige Kassenleiterin der Gemeinde, ins Rennen: „Es ist die Zeit reif, dass auch die Frauen in diese Ämter kommen. Warum sollen nicht auch Frauen das gut erledigen können.“

Für die Sozialdemokraten kandidiert die Lamprechtshausener Parteichefin Sonja Widmann: „Ich stehe für ein modernes, lebendiges Lamprechtshausen und möchte das Ohr am Volk haben, mir anhören, wo Wünsche und Anliegen sind und Entscheidungen gemeinsam treffen.“

Und für die Freien Demokraten – einer Abspaltung der früheren FPÖ im Ort - stellt sich die Bilanzbuchhalterin Marina Kaltenegger der Wahl: „Die Bevölkerung reagiert sehr positiv, nicht nur, was die Frauen betrifft. Es kommen immer jüngere Politiker.“

„Wer riskiert leitende Position für die Aufgabe?“

Er übergebe ein geordnetes Haus, sagt der 70-jährige Johann Grießner zu seinem Abtritt. Als wichtige Pläne für die Gemeinde nennt er die Vergrößerung des Sportplatzes und die Errichtung einer Multifunktionshalle für verschiedene Veranstaltungen. Männer seien als Nachfolger nicht mehr zur Wahl gestanden: „Wer riskiert schon, eine leitende Position im Beruf aufzugeben, für fünf Jahre vielleicht gewählt zu werden? Und dann vielleicht nicht mehr. Das will natürlich auch kaum wer eingehen.“

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Wahl einer Frau gesichert

ORF-Redakteurin Gertrud Stabauer hat mit den Lamprechtshausener Kandidatinnen für diesen Fernsehbericht gesprochen.