Fluglärm: Bayern sollen wieder mitverhandeln

Die Bewohner rund um den Salzburger Flughafen wünschen neuerliche Verhandlungen mit den Bayern über eine Eindämmung des Fluglärms. Das ergab eine Umfrage im Auftrag des Airports

Die bayerischen Anrainergemeinden verließen den Verhandlungstisch im deutsch-österreichischen Bürgerbeirat ja vor einem Jahr - aus Protest dagegen, dass sich nichts verbessere und einer ihrer Vorschläge zur Verminderung des Fluglärms als unmachbar eingestuft wurde.

„Nicht vom Tisch aufstehen“

Die Umfrage des Instituts für Grundlagenforschung (IGF) unter 1.000 Flughafenanrainern in Salzburg und Bayern zeigte, dass zwar der wirtschaftliche Erfolg und die räumliche Nähe des Airports positiv beurteilt werden. Doch fast ein Viertel der Befragten assoziiert mit dem Salzburger Flughafen vor allem Konflikte um Fluglärm. Fast die Hälfte der Befragten wünscht sich, dass die Vertreter Bayerns nach ihrem Austritt aus dem Bürger-Beirat wieder an den Verhandlungstisch zurückkommen.

„Prinzipiell will die bayerische Seite genau wie die Salzburger Seite, dass ein Dialog geführt und fortgeführt wird“, sagt Meinungsforscherin Ernestine Berger. „Die Bürger wollen, dass wir nicht aufstehen vom Verhandlungstisch“, betonte auch Salzburgs Landesfinanzreferent Christian Stöckl (ÖVP), Aufsichtsratsvorsitzender des Airports.

Bayern: „Es muss irgendwann ein Ergebnis geben“

Auch im Rathaus der größten bayerischen Grenzgemeinde - der Stadt Freilassing - wurde am Dienstag wieder die Hand zum Dialog ausgestreckt. Allerdings erwartet sich der Oberbürgermeister Josef Flatscher (CSU) konkrete Ergebnisse eines Dialogs: „Mit dem Reden kommen die Leute zusammen. Dazu stehe ich auch. Man muss sich immer wieder austauschen. Aber es muss dann irgendwann ein Ergebnis geben, wo man miteinander zufrieden sein kann. Es muss eine gegenseitige Win-win-Situation geben.“

Egal wie die Diskussionen über Anflugrouten und Fluglärm weiter gehen - ein weiteres Detail der Umfrage des Instituts für Grundlagenforschung macht nachdenklich: Diesseits und jenseits der Grenze fühlen sich die Menschen durch Verkehrs- und Straßenlärm wesentlich mehr gestört als durch Fluglärm.

Link:

• Fluglärm-Streit: Bayern reserviert zu Vorschlägen (salzburg.ORF.at; 13.3.2017)