Thermenprojekt: Scheitern „endlich eingestehen“

Die sieben Gemeinden des Pinzgauer Saalachtals sollten endlich eingestehen, dass das Thermenprojekt von St. Martin bei Lofer gescheitert ist. Das fordern jetzt die Grünen in Saalfelden. Für die Orte seien nur Millionen-Schulden geblieben.

Modell der Therme St. Martin bei Lofer samt Hotel

ORF

Im Lauf der Zeit wurden viele Entwürfe für eine Therme in St. Martin vorgestellt - hier ein Modell aus dem Jahr 2013

Wie groß war die Hoffnung 2001, als heißes Thermalwasser in St. Martin aus mehr 2.000 Meter Tiefe sprudelte. Doch diese Hoffnung schwand von Jahr zu Jahr. Geblieben seien nichts als Vertröstungen, kritisiert Hans Bichler, grüner Gemeindevertreter in Saalfelden: „Es werden keine Geldgeber gefunden, um dieses Projekt endlich zu verwirklichen - und es laufen ständig Kosten auf. Wir meinen, es ist besser, hier ein schnelles Ende zu finden - auch wenn es uns nicht erspart bleiben wird, die Schulden zu bezahlen, die bis jetzt aufgelaufen sind.“

1,6 Millionen Euro Belastung für sieben Gemeinden

Bichler spricht von einem Darlehen in der Höhe von 1,8 Millionen Euro - abzüglich von 200.000 Euro, die auf dem Konto der Errichtungsgesellschaft Theba Saalachtal GmbH liegen. Die Gesellschaft gehört den sieben Pinzgauer Gemeinden Leogang, Saalfelden, Maria Alm, Weißbach bei Lofer, St. Martin bei Lofer, Lofer und Unken.

Die Gemeinden müssen den Kredit nächstes Jahr zurückzahlen, bestätigt Josef Leitinger (ÖVP), Bürgermeister von St. Martin: „Wir haben Geld ausgegeben - und müssen den Kredit, den wir aufgenommen haben, irgendwann zurückzahlen.“ Leitinger ist auch Vorstand der Theba - und will an der Idee einer touristischen Vermarktung des Thermalwassers festhalten.

„Offenbar will niemand Verantwortung übernehmen“

Der Gemeindevertreter Hans Bichler versteht diese Haltung aber nicht mehr: „Die Vermutung ist, dass man sich einfach scheut zuzugeben, dass man sich da einfach gewaltig vergaloppiert hat. Dafür will halt offensichtlich niemand die politische Verantwortung übernehmen.“

Josef Leitinger widerspricht: An dem Thermenprojekt werde nach wie vor gearbeitet - und nach wie vor habe er die Hoffnung, dass das Thermalwasser von St. Martin auch Geld in die Gemeindekassen spülen werde.

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