Kletterer ließen in Not Geratenen alleine

Einen ungewöhnlichen Einsatz hatten Bergretter am Montag im Franzl Klettersteig im Gemeindegebiet von Hüttschlag (Pongau): Begleiter eines in Not geratenen Sportlers hatten diesen alleine in der Wand hängen gelassen.

Einem 36-jährigen rumänischen Bergsportler war im obersten Viertel des Klettersteiges die Kraft ausgegangen. „Der Mann war schon am Vormittag um 9.30 Uhr mit zwei weiteren Bergsportlern in den Klettersteig eingestiegen“, schildern die Hüttschlager Bergretter, Gottfried Obermoser und Markus Rettenwender. „Ich habe die Kletterer in der Früh gesehen, weil ich selbst dort unterwegs war“, sagte Rettenwender.

Die beiden Begleiter des Mannes hatten diesen alleine zurück gelassen. „Der Mann hat dann über Bekannte in Deutschland mich gegen 12.30 Uhr privat anrufen lassen“, so Gottfried Obermoser - eine Alarmierung über Umwegen, bei der ziemlich viel Zeit verloren gegangen sein dürfte.

„Als ich bei ihm ankam, war er komplett erschöpft“

„Als ich bei dem Rumänen ankam, war er komplett erschöpft und leicht verletzt“, berichtet Rettenwender. „Trotzdem wollte er zuerst noch mit unserer Hilfe den Klettersteig zu Ende gehen. Wir haben uns jedoch für eine Kaperbergung entschieden und so den Mann aus der Wand abgeseilt.“

Insgesamt waren 13 Hüttschlager Bergretter und ein Bergrettungsarzt im Einsatz, der um 15 Uhr beendet wurde. Der Franzl Klettersteig in Hüttschlag gilt als anspruchsvoller Klettersteig, der in seinem Verlauf immer schwieriger wird und am Ende mit einer leicht überhängenden Steilwand endet. Es gibt vorher auch einen Notausstieg, den der rumänische Urlauber jedoch nicht nutzte.

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