Andrang: Ausbau der Zahnambulatorien fixiert

Wegen des großen Patienten-Andrangs wird die Salzburger Gebietskrankenkasse ihr Zahngesundheitszentrum erweitern. Auch der Notdienst der Zahnärztekammer soll als „normale“ Ordination fungieren. Das wurde vertraglich fixiert.

Gerade bei den Zahnambulatorien der Salzburger Gebietskrankenkasse ist der Andrang schon seit Längerem sehr groß: Insgesamt 70.000 Patienten werden pro Jahr an den sechs Standorten landesweit behandelt, sagt die GKK. Obwohl alleine im Ambulatorium in der Stadt Salzburg schon jetzt 21 Behandlungsstühle zur Verfügung stehen, beträgt die Wartezeit für einen Termin gut ein halbes Jahr.

Die Krankenkasse wollte deshalb schon vor drei Jahren ihre Zahnambulatorien erweitern - doch umgesetzt wurde das bisher nicht. Denn der Ausbau ist nur mit Zustimmung der Zahnärztekammer möglich. Und da Salzburger GKK und Zahnärztekammer in den vergangenen Jahren einige Konflikte ausfochten, kam diese Einigung nie zu Stande.

Patientin auf Zahnarztsessel wird in Zahnambulatorium von Zahnärztin behandelt

ORF

GKK-Ambulatorien und Zahnärzte-Notdienstzentrum werden ausgebaut - das wurde jetzt vertraglich fixiert

Ausbau bei Ambulatorien und Notdienstzentrum

In „monatelangen konstruktiven Gesprächen“ kamen sich die beiden Seiten jetzt näher - und einigten sich auf ein Paket, das die Zahnbehandlung für die Salzburgerinnen und Salzburger verbessern soll, betonten GKK und Zahnärztekammer am Mittwoch: So soll das GKK-Zahnambulatorium um sechs Behandlungsstühle erweitert werden, einer davon ist für Mundhygiene reserviert. Auch in den Krankenkasse-Bezirksstellen Zell am See (Pinzgau) und Tamsweg (Lungau) soll es jeweils einen zusätzlichen Behandlungsstuhl für die Mundhygiene geben. Bis das soweit ist, wird es aber noch dauern: Die GKK geht davon aus, dass der Ausbau in gut zwei Jahren abgeschlossen sein wird.

Auch die Zahnärztekammer baut in den nächsten Jahrn ihr Notdienstzentrum in Salzburg-Schallmoos aus - und darf dort mit Kassenvertrag auch unter der Woche eine große Zahnarztordination mit bis zu sechs Behandlungsstühlen anbieten. Bisher darf dieser Notdienst nur an Feiertagen und Wochenenden Patienten behandeln - und bietet zusätzlich Schwerbehinderten und Obdachlosen zahnärztliche Leistungen an.

Clearingstelle soll Konflikte rasch lösen

Um Konflikte wie in der Vergangenheit zu verhindern, richten GKK und Zahnärztekammer jetzt auch eine gemeinsam besetzte Clearingstelle ein. Sie soll über strittige Fragen - etwa darum, welche Leistungen die Kasse tatsächlich bezahlt - entscheiden und so größere Konflikte entschärfen. Zudem wird die GKK in den kommenden 20 Jahren auf weitere Vergrößerungen ihrer Zahnambulatorien verzichten.

Für Salzburgs Zahnärztekammer-Präsident Martin Hönlinger ist die jetzige Vereinbarung „eine gute Grundlage für die weitere Zusammenarbeit. Für die niedergelassenen Zahnärzte bedeutet die Vereinbarung eine deutliche Erleichterung bei der Klärung strittiger Fragen. Außerdem bedeutet der Ausbaustopp mehr Planungssicherheit für die Kolleginnen und Kollegen.“ Auch GKK-Obmann Andreas Huss ist zufrieden: „Probleme gehören gemeinsam gelöst, das erwarten unsere Versicherten von uns. Wir können jetzt die Versorgung verbessern.“

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