Trotz Web: TV, Radio, Zeitung noch gefragt

Wie nutzen wir Medien? Welche Rolle spielt das Web? Die Uni Salzburg beteiligt sich an einer weltweiten Studie, die von der Uni Oxford in Großbritannien ausgeht. 2.000 Teilnehmer wurden in Österreich via Internet befragt.

Smartphones, Tablets und Notebooks - für mehr als die Hälfte der 18- bis 24-Jährigen sind das die Hauptquellen für Nachrichten. Erst im Alter von 30 plus kommen Fernsehen, Radio und Print wieder stärker ins Spiel.

„Noch immer TV- und Zeitungsland“

Stefan Gadringer von der Uni Salzburg hat die Studie für Österreich federführend erstellt: „Wir waren lange das Fernseh- und Zeitungsland Nummer eins. Mittlerweile werden diese Medien noch immer stark genutzt, es werden aber immer stärker digitale Kanäle auf Apps und im Web immer stärker genutzt.“

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Stören multimedialer „Overkill“ und Web-Sucht das reale Leben?

Müssen wir dauernd „informiert“ sein?

Smartphones und Notebooks bieten vor allem jüngeren Nutzern viele Vorteile, die sie nicht mehr missen wollen. Die Studentin Arisa Wolf sagt, während sie auf den Bus warte oder sonst wo unterwegs sei, könne sie sich ihre Informationen holen: „Ich kann mich dann auch weiter informieren, weil ich dann auch Internetzugang habe.“ Ihre Kollegin Viviane Blum betont, sie lese jeden Tag noch die klassische Zeitung: „Aber auch auf dem iPhone lese ich sehr viel.“ Und der Student Michael Schweikl sagt, er brauche keine Zeitungen: „Und Fernsehen ganz wenig. Ich hole mir alles aus dem Internet.“

50 plus die treuesten TV-Seher

Quer durch alle Altersschichten ist Fernsehen in Österreich noch immer die Hauptquelle für Nachrichten. Die meisten TV-Zuschauer gibt es in der Altersgruppe von 50 plus. Fernsehen, Radio und Zeitungen vertrauen die Konsumenten mehr als dem Internet, wie Wissenschafter Gadringer sagt: „Das Vertrauen in traditionelle Medien ist durchaus noch gegeben. Bei Online-Medien ist das Vertrauen rückläufig, besonders in den sozialen Medien.“

Frauen „teilen“ News öfter

Soziale Medien im Internet sind aber vor allem bei Jüngeren die deutlichen Marktführer. Facebook liegt bei Smartphone-Usern als Nachrichtenquelle weiter klar auf Platz eins, gefolgt von Youtube. Twitter, die Lieblingsplattform von US-Präsident Donald Trump, folgt in Österreich erst auf Platz fünf. Interessant sind laut Gadringer auch Geschlechter-Unterschiede beim Konsum von Nachrichten: „Die Männer nutzen verstärkt das Smartphone auf dem Smartphone. Die Frauen sind mehr die Multiplikatoren. Sie leiten sie öfter weiter, teilen die Nachrichten und kommunizieren auch stärker darüber.“

Eines zeigt die nun präsentierte Studie der Uni Salzburg ganz deutlich. Insgesamt wird die Nachrichtennutzung häufiger - zunehmend digitaler und vor allem auch mobiler.