Zittern um Jobs für Langzeitarbeitslose zu Ende

Nach dem Bruch der Bundesregierung haben die Verantwortlichen um ein Projekt mit Jobs für österreichweit 20.000 Langzeitarbeitslose gezittert. Testregion dafür ist der Pongau. SPÖ und ÖVP einigten sich am Mittwoch aber doch auf eine gemeinsame Initiative.

Was Arbeitslosen in ganz Österreich helfen soll, das wollen die Verantwortlichen im Pongau testen. Der Bezirk ist eine Modellregion für die neuen Jobs für Langzeitarbeitslose über 50 Jahren - für Menschen, die mindestens zwölf Monate lang vergeblich auf Arbeitssuche sind.

Die neuen Jobs sind beispielsweise im Seniorenheim von Bischofshofen vorgesehen. Ab Anfang Juli Heimleiter Paulus Gschwandtl eigentlich mit zwei neuen Mitarbeitern - durch den Bruch der Regierung standen plötzlich Fragezeichen dahinter: „Ich hoffe, dass man da doch noch rasch in Wien eine Entscheidung treffen kann“, sagt Gschwandtl. „Das wäre halt sehr wichtig für diese Menschen - und auch für uns als Arbeitgeber.“

Doch gemeinsame SPÖ-ÖVP-Initiative

SPÖ und ÖVP einigten sich aber doch noch auf einen gemeinsamen Antrag, den sie im Mittwoch im Nationalrat einbrachten. Damit stehe einem Start im Juli nichts im Weg, betonte Sozialminister Alois Stöger (SPÖ).

Stadtansicht von Bischofshofen im Frühling

ORF

Alleine die Stadtgemeinde Bischofshofen will Jobs für sieben Langzeitarbeitslose schaffen

Betroffene vom Arbeiter bis zum Akademiker

Alle Gemeinden und Städte im Pongau wollen Langzeitarbeitslose beschäftigen. Bis zu 100 Prozent der Kosten übernimmt das Arbeitsmarktservice. Geplant ist, dass im Bezirk heuer 40 Langzeitarbeitslose über 50 Jahren auf diese Weise wieder Jobs finden - vom Arbeiter bis zum Akademiker.

Denn wer zwölf Monate lang erfolglos gesucht hat, für den sinken die Chancen deutlich, weiß der Pongauer AMS-Regionalleiter Thomas Burgstaller. Das Projekt sei für die Betroffenen besonders wichtig, „damit sie nach teilweise sehr langer Arbeitslosigkeit wieder neue Perspektiven sehen, neue Chancen bekommen, wieder ins Arbeitsleben zurückzukehren. Deshalb wäre es ganz wichtiger, wenn wir mit 1. Juli als Modellregion starten können.“ Geplant ist, dass die Menschen zwei Jahre lang fix im Job bleiben. Die Kosten dafür liegen im Pongau bei rund einer Million Euro pro Jahr.

Starker Anstieg der Langzeitarbeitslosen

Im Pongau gibt es derzeit 120 Langzeitarbeitslose, die älter als 50 sind. Viele von ihnen möchten arbeiten. Ihre Zahl stieg Pongau zuletzt deutlich - auch das ist ein Grund, warum der Bezirk als Testregion für ganz Österreich ausgewählt wurde.

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