Postalm-Lifte: Insolvenzverfahren gestartet

Über die Lifte auf der Postalm zwischen Strobl und Abtenau (Flachgau/Tennengau) ist am Mittwoch das Insolvenzverfahren eröffnet worden. 1,9 Millionen Euro Schulden stehen Vermögenswerte von knapp 1,1 Millionen gegenüber.

Laut Gläubigerschutzverband Creditreform stellte die Firma Winterpark Postalm GmbH & Co KG nach einem schneearmen Winter und Problemen mit der örtlichen Agrargemeinschaft mit fast 50 Bauern den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung.

Von der Insolvenz betroffen sind laut KSV1870 rund 40 Gläubiger und - saisonbedingt - nur ein Bediensteter. Den Gläubigern wird im Sanierungsverfahren eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten. Laut Creditreform soll das Unternehmen vorerst fortgeführt werden. Laut Lifte-Eigentümer Karl-Heinz Prentner seien nahezu die gesamten Passiva Altschulden, die er übernommen habe.

Jetziger Eigentümer übernahm Lifte 2016

Prentner hatte die Postalm-Lifte im September 2016 vom Trachtenhersteller Gerhard Gössl erworben. Dessen Privatstiftung hatte ihrerseits die verschuldete Liftgesellschaft erst im Sommer 2015 übernommen. Gössl hegte ehrgeizige Pläne für die Region und wollte auf der Hochebene 1.500 zusätzliche Betten schaffen, war dann aber auf erheblichen Widerstand gestoßen.

Der steirische Investor hatte erst kürzlich gegenüber dem ORF über zu wenig Unterstützung geklagt - mehr dazu in: Postalm: Investor im Stich gelassen? (salzburg.ORF.at; 24.4.2017).

Postalm Skilift Sommer

ORF

Die Postalm-Lifte meldeten Insolvenz an

Skibetrieb seit 1970

Die Postalm ist Österreichs größtes Almgebiet. Neben der klassischen Almbewirtschaftung im Sommer wird es seit 1970 auch als Skigebiet genutzt und ist vor allem bei Familien mit Kindern beliebt. Die Skiregion Postalm besteht aus einem Vierersessellift, vier Schleppliften, einem Tellerlift und einem Transportband. Eine künstliche Beschneiung gibt es nicht, Schneesicherheit ist also nicht gegeben.

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