Tourismus: Kurzarbeit statt Stempeln?
Während der schwächeren Monate gehen Mitarbeiter ja oft stempeln, obwohl in den Betrieben durchaus noch ein wenig zu tun wäre. Vollzeitarbeit in der Hauptsaison und Teilzeit, wenn weniger Gäste kommen, lauten die Eckpfeiler des neuen Modells der Tourismusunternehmer.
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Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) unterstützt die Pläne, jetzt müssen allerdings noch alle Details ausgearbeitet werden. In der Nebensaison sollen Mitarbeiter nur noch 50 Prozent arbeiten und dafür 75 Prozent ihres Gehaltes bekommen. Die Mehrkosten soll das Arbeitsmarktservice (AMS) bezahlen.
Spartenobfrau: „Eine win-win-win-Situation“
Im Betrieb von Petra Nocker-Schwarzenbacher, Spartenobfrau für den Tourismus in der Wirtschaftskammer, würde dies bedeuten, dass zwei zusätzliche Mitarbeiter das ganze Jahr durchgehend angestellt werden.
„Die Zeit des Stempelns würde dadurch massiv verkürzt und wir sind sicher, dass das für alle Beteiligten eine win-win-win-Situation wäre, also nicht nur für die Unternehmer, sondern auch für die Mitarbeiter und auch für das AMS. Letzteres würde sich unterm Strich Geld ersparen, die Mitarbeiter wären länger beschäftigt und die Unternehmer hätten sie länger zur Verfügung“, betont Nocker-Schwarzenbacher.
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Arbeitnehmer-Vertreter skeptisch
Das neue Arbeitszeitmodell soll dazu führen dass die Hauptsaisonen länger werden, weil die Mitarbeiter länger bleiben, argumentieren die Befürworter. Arbeitnehmer-Vertreter sind skeptisch. Die Grundprobleme der Branche wie niedrige Löhne und die oft überlangen Arbeitszeiten würden dadurch auch nicht beseitigt, sagt Heimo Typplt von der Rechtsabteilung der Salzburger Arbeiterkammer.
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„Solche Modelle können kurzfristig Sinn machen, wenn sie einen klaren sozialpolitischen Hintergrund haben, klar befristet sind und aus einer bestimmten Situation heraushelfen sollen. Aber das höre ich da nicht heraus. Denn das soll ja ein dauerhaftes Modell sein, bei dem das AMS aus Steuermitteln Arbeitsverhältnisse im Niedriglohnbereich stützen soll - für welchen Zeitraum, ist auch noch unklar. Und das kann´s unterm Strich nicht sein“, kritisiert Typplt.
Modell soll in drei Regionen getestet werden
Es gehe darum, mit der Kurzarbeit dringend benötigte Fachkräfte langfristig zu halten, betonen wiederum die Tourismusunternehmer. „Erstens würde man dann doch mehr bezahlt bekommen. Gleichzeitig könnte man die Zeit zum Teil für andere Dinge nutzen wie zum Beispiel für Urlaub oder andere sinnvolle Dinge“, sagt dazu Ernad Kanuric, Restaurantleiter in einem heimischen Hotel.
Geplant ist nun, dass noch heuer drei Modellregionen in verschiedenen Bundesländern mit der Kurzarbeit starten. Wenn der Test funktioniert, dann könnten Tourismusbetriebe in ganz Österreich folgen.
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Tourismus: Kurzarbeit statt Stempeln
Wirte und Hoteliers wollen ein neues Arbeitszeitmodell durchsetzen - eine Art Kurzarbeit in der Nebensaison. Angestellte sollen Teilzeit arbeiten und einen Zuschuss vom AMS erhalten.
Links:
- Späte Ostern lassen Arbeitslosigkeit steigen (salzburg.ORF.at; 3.4.2017)
- Tourismus: Kritik an zu viel „Stempelngehen“ (salzburg.ORF.at; 27.3.2017)
- Saisonniers: Wiener statt Ostdeutsche gesucht (salzburg.ORF.at; 17.3.2017