Umjubelte „Walküre“ bei Osterfestspielen
1967 hatte Herbert von Karajan mit Richard Wagners „Walküre“ das von ihm begründete Festival eröffnet. Deshalb wurde für die heurige Jubiläums-Inszenierung das Bühnenbild von damals wiederbelebt.
OFS/Forster
Doch das eigentliche Erlebnis der Inszenierung war Wagners Musik: Einfühlsam, reich an Farben, manchmal glühend, dann wieder von unglaublicher Zartheit: Christian Thielemann und die Staatskapelle Dresden zauberten am Samstag im Großen Festspielhaus ein atemberaubendes Wagner-Bild. Und sie begleiteten die Gesangssolisten so behutsam, dass sich sogar leisteste Pianostellen bestens entfalten konnten. Damit konnte sich das Ensemble - allen voran Anja Kampe als Brünnhilde und Vitalij Kowaljow als Wotan - perfekt präsentieren.
Zusammenspiel von Regie und Musik bestach
Zu dieser musikalische Klarheit passte auch die Regie von Vera Nemirova: In den revitalisierten 50 Jahre alten Bühnenbildern von Günther Schneider-Siemssen erzählte sie die Geschichte von der Liebe des Zwillingspaares Siegmund und Sieglinde sowie die ausweglos tragische Beziehung zwischen Wotan und seiner Lieblingstochter mit vielen Einzelheiten sehr eindringlich.
So bestach die Aufführung auch durch das Zusammenspiel von Regie und Musik - und wurde vom Publikum entsprechend bejubelt. Andauernde Ovationen gab es auch für die weltweit gefeierten Sopranistin Anja Harteros als Sieglinde und den altgedienten Tenor Peter Seiffert als Siegmund.
50 Jahre Osterfestspiele Salzburg
1967 hat Herbert von Karajan seine ersten Festspiele mit einer Inszenierung von Richard Wagners Walküre begonnen.
Noch eine Aufführung
Die „Walküre“ wird bei den Osterfestspielen noch einmal aufgeführt - am Ostermontag. Sie ist eine Koproduktion mit dem Beijing Music Festival.
Eva Halus, ORF Salzburg Kultur