Salzburger bietet Jagdsafaris in Afrika an

In Südafrika leitet ein Salzburger Gastronom eine Farm, auf der Touristen Wildtiere jagen können. Solche Jagdsafaris sind in der Öffentlichkeit äußerst umstritten, aber dennoch bei etlichen Jägern recht beliebt.

Vier Autostunden nördlich von Johannisburg liegt die Jagdfarm des Salzburgers. Auf 3.200 Hektar leben hier Giraffen, diverse Antilopenarten, Zebras und auch Leoparden. Zur Jagd freigegeben sind Zebras, Antilopen und Warzenschweine. Giraffen und Leoparden sind tabu.

Jagdsafaris

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Geleitet wird die Farm vom Salzburger Markus Schützinger. Er empfängt Jagdgäste aus aller Welt, darunter auch viele Salzburger, die hier auf Großwildjagd gehen wollen.

Stefan Fenninger aus dem Flachgau ist Metzger von Beruf und erfüllte sich mit einer Jagdsafari in Südafrika einen großen Traum. Sein Ziel war unter anderem der Abschuss eines Gnus - auch wegen der Trophäe: „Die Trophäen werden präpariert und zuhause aufgehängt, damit ich mich daran erinnern kann. Bedauern spüre ich beim Abschuss nicht, weil es sich um ein Lebensmittel handelt.“

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Mit der Jagdsafari in Südafrika hat sich Stefan Fenninger einen Traum erfüllt

Trophäe gehört dem Jäger - Fleisch wird verwertet

Die Trophäe gehört immer dem Jäger, das Fleisch der Wildtiere bleibt der Jagdfarm, erklärt der Manager der Farm, Markus Schützinger: „Das Fleisch wird bei uns verkocht. Unser Personal bekommt auch dreimal pro Woche gratis Fleisch.“

Auch das Fleisch von erlegten Zebras wird verwertet, den Jägern geht es bei dieser Tierart um das Fell. Für den Abschuss eines Zebras legt man auf Jagdfarm von Markus Schützinger 1.400 Euro hin - vergleichsweise günstig, große Antilopen kosten um die 3.000 Euro.

Jagdreisen heftig kritisiert

Jagdreisen wie diese werden unter anderem auf Jagdmessen angeboten - und rufen immer wieder heftige Protestaktionen von Tierschutzorganisationen hervor: „Speziell Jagdtrophäen sind Dinge die man nicht mehr rechtfertigen kann - etwa mit Nahrungsbeschaffung oder Probleme durch Wildverbiss. Bei der Trophäenjagd geht es um die pure Tötungsabsicht“, sagt Tom Putzgruber vom Verein „RespekTiere“.

„Jagd akzeptabel wenn die Bevölkerung profitiert“

Doch so widersprüchlich das auch klingen mag - Naturschutzorganisationen tolerieren die umstrittene Trophäenjagd - sofern sie nachhaltig ist - sogar als Beitrag zum Artenschutz. Denn wenn die lokale Bevölkerung von der Jagd profitiert, hat sie auch Interesse am Schutz der Wildtiere, sagt Wildbiologe Klaus Hackländer.

Ankommen kann das Geld etwa in Form von Arbeitsplätzen - als Fährtenleser, Berufsjäger und sonstige Mitarbeiter auf Jagdfarmen. Jagdtouristen geben angeblich viermal soviel Geld aus wie andere Touristen - so ist die viel kritisierte Trophäenjagd für Südafrika ein lukratives Geschäft - pro Jahr werden damit rund 100 Millionen Euro umgesetzt.

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