Zukunft Europas im Fokus der Jugend

Gemeinsam stärker werden oder bröckelt die EU langsam wieder auseinander? Dieser Frage gingen Salzburger Schüler in einem Videowettbewerb des Landes nach. Die Sieger überzeugten mit eindrucksvollen Kurzfilmen.

Europa scheint irgendwie an einem Scheideweg angekommen zu sein. Die Briten sind weg, in Frankreich stehen entscheidende Wahlen vor der Tür und in Holland legten die Rechtspopulisten bei der zur europäischen „Schicksalswahl“ erklärten Parlamentswahl zwar zu und schafften Platz zwei, erlitten aber trotzdem einen leichten Dämpfer.

Österreichs Gesicht in Europa ist Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Bei der Preisverleihung im Haus für Mozart betonte er einmal mehr die Bedeutung Europas, differenzierte aber auch vor den Jugendlichen ganz klar: „Wir brauchen in Europa einen Kurswechsel hin zu mehr Subsidiarität. Es braucht wieder mehr Spielraum für Nationalstaaten und Regionen und eine Europäische Union, die auf der anderen Seite stärker wird in den großen Fragen, wie zum Beispiel beim Schutz der Außengrenzen.“

Schüler bilden Wort EU aus Nationalfahnen

ORF

In dem Kurzfilm-Wettbewerb setzten sich Salzburger Schüler mit der Zukunft der EU auseinander

Gewinner: „Zusammenarbeit wichtig für Europa“

Gewonnen haben den Videowettbewerb zum Thema Europa die Schüler des Akademischen Gymnasiums in Salzburg. An der mit Abstand ältesten Schule Salzburgs hat Europa einen besonderen Stellenwert, es gibt sogar eigene Europa-Klassen, sagte Schulsprecher Moritz Dellafior: „Wir haben auch verstanden, dass es eine Zusammenarbeit ist, die wichtig ist für ganz Europa. Genau das ist es auch, was man an Schulen fördern sollte, zwischen Schülern, Eltern und Lehrern.“

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Platz eins: Akademisches Gymnasium

Die Schüler des Akademischen Gymnasiums fordern in Ihrem Kurzfilm „Make EU not war“.

Mehr als 900 Schülerinnen und Schüler kamen zur Preisverleihung ins Haus für Mozart. Insgesamt 19 Schulen beteiligten sich landesweit mit 26 Kurz-Filmen, sagte Gritlind Kettl vom EU-Bürgerservice des Landes: „Ich möchte das auf jeden Fall verbreiten was die Jugendlichen geleistet haben. Diese Videoclips sind einzigartig und jeder einzelne ein Geschenk für Europa. Man sieht, wie sich die Jugend mit Europa auseinandersetzt, und das zählt.“

„Jeder hat eine eigene Vision von der EU“

Den zweiten Platz erreichte das Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Salzburg. Zwei Schüler versuchten betont schlicht, aber sehr exakt, ihre Botschaften perfekt umzusetzen, sagte Tobias Huber: „Uns ging es darum, dass jeder seine eigene Vision hat von der EU. Jeder hat andere Vorstellungen, was einem am meisten bringt und interessiert. Um genau das zu vermitteln, haben wir nach einem Weg gesucht, diese Vision so unspezifisch wie möglich zu gestalten. Es ist irgendwie naheliegend, dass viele Visionen viel eher und schneller in Erfüllung gehen würden, wenn die EU mit ein bisschen mehr Hausverstand und Menschenverständnis handeln würde.“

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Platz zwei: Herz-Jesu-Missionare

Die Schüler der Herz-Jesu-Missionare bemühen in ihrem Kurzfilm den „EU-Verstand“.

HTL-Schüler widmen sich Donald Trump

Platz drei bei diesem Wettbewerb ging an ein Video von Schülern der HTL Salzburg. Die HTL-Schüler nahmen sich den derzeit wohl umstrittensten Staatschef vor, den amerikanischen Präsidenten Donald Trump und dessen Motto „America first“. Sie stellten einen Bezug zu Europa her, dessen Niveau sich auch international sehen lassen kann, meinte eine begeisterte Jury.

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Platz drei: HTL Salzburg

Die Schüler der HTL Salzburg überzeugten mit einer „Message from the European Union“.