Austria-Stadion: Gemeinderat falsch informiert?
Konkret geht es um die Südtribüne des Stadions in Salzburg-Maxglan. Die Stadt Salzburg förderte den Ausbau vor etwas mehr als zwei Jahren großzügig mit mehr als einer Million Euro. Rund 400.000 Euro kostete alleine die Südtribüne. Die Förderung war damals mit einer hauchdünnen Mehrheit im Gemeinderat beschlossen worden - mehr dazu in: Fußball: Stadt genehmigt Austria-Million (salzburg.ORF.at; 17.9.2014)
Kritik: Bürgermeister Schaden habe falsch informiert
Diese Mehrheit gäbe es heute wohl nicht mehr: NEOS, ÖVP, die Freiheitlichen und Teile der Bürgerliste kritisieren, dass Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) Informationen zurückgehalten habe. Er habe bewusst verschwiegen, dass die Tribüne nur für drei Jahre genehmigt worden sei, 2018 muss sie voraussichtlich wieder entfernt werden.
ORF
ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs sprach von einer Vertuschungsaktion, Helmut Hüttinger (Bürgerliste) bezeichnete den Vorgang zumindest als aufklärungsbedürftig. Die FPÖ hatte seinerzeit dem Stadionausbau sogar zugestimmt - würde das heute aber nicht mehr, sagte Gemeinderat Andreas Reindl. Riesensummen in eine Tribüne für nur drei Jahre zu investieren - das könne man keinesfalls unterstützen.
Schaden: „Befristung war immer klar“
Heinz Schaden wies die Kritik zurück: die Befristung der Tribüne sei immer klar gewesen, die sportliche und finanzielle Talfahrt der Austria hätte seinerzeit niemand voraussehen können. Am Montag fiel der Startschuss für eine Kontrollamtsüberprüfung der Vorgänge. Bis wann der Prüfbericht vorgelegt werden soll, ist noch offen.
Langer Kampf ums Überleben
Austria Salzburg kämpft schon seit ein paar Jahren ums Überleben. Nach dem Ausbau des Stadions und Umbauarbeiten des Übergangsstadions in Schwanenstadt hatte der Fußballverein rund eine Million Euro Schulden, die mit Ratenzahlungen abgestottert werden - mehr dazu in: Austria Salzburg in letzter Sekunde gerettet (salzburg.ORF.at; 1.3.2016)