Erstes gemeinsames Hirtenwort der Kirchen

Am Sonntag wurde in Salzburgs Kirchen das erste gemeinsame Hirtenwort für Katholiken und evangelische Christen verlesen. Erzbischof Franz Lackner und der evangelische Superintendent Olivier Dantine verfassten gemeinsam die Texte.

Anlass für den ungewöhnlichen Hirtenbrief am ökumenischen Bibelsonntag ist das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation heuer. In dem ersten gemeinsamen Hirtenwort an die Gläubigen der katholischen und evangelischen Kirche betonten die Kirchenoberen die Gemeinsamkeiten - und die liegen für sie vor allem in der Bibel. Schließlich erschienen im Vorfeld des 500. Jahrestages der Reformation heuer im Oktober ja auch neue Bibelübersetzungen.

Bischof Michael Bünker, Erzbischof Franz Lackner und Superintendent Olivier Dantine (v.l.n.r.)

epdÖ

Der evangelische Bischof Michael Bünker, Erzbischof Franz Lackner und Superintendent Olivier Dantine (v.l.n.r.)

Neue Prioritäten in der Ökumene gefordert

Sowohl Erzbischof Franz Lackner als auch Superintendent Olivier Dantine wollen deshalb die Gläubigen dazu ermuntern, gemeinsam die Texte zu lesen und über sie zu diskutieren. Dazu wurde von den Kirchen auch die Aktion „Bibelteilen“ gestartet. Gleichzeitig wird im dem gemeinsamen Hirtenwort auch dazu aufgerufen, in der Zusammenarbeit der christlichen Kirchen neue Prioritäten zu setzen. Denn nur durch mehr Einheit könne das christliche Abendland die derzeitigen Herausforderungen bestehen, betonen Lackner und Dantine.

Erst vor einem Jahr hatte die evangelische Kirche ja die offizielle Entschuldigung der Erzdiözese Salzburg für die Protestantenvertreibung 1731/32 angenommen - 50 Jahre, nachdem sie ausgesprochen worden war. Mehr dazu in Evangelische Kirche nimmt Entschuldigung von 1966 an (religion.ORF.at; 14.3.2016).

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